Supermärkte zu Silvester länger offen, Gewerkschaft verschnupft

Zwei Stunden länger shoppen zu Silvester
Billa und Spar schließen heuer erst um 16.30 oder 17 Uhr statt bisher schon um 15 Uhr. GPA-djp spricht von "Provokation"

Mitten in den sich spießenden Kollektivvertragsverhandlungen im Einzelhandel sorgt eine Verlängerung der Öffnungszeiten für Aufregung. Die beiden großen Lebensmittelhändler Rewe und Spar halten heuer zu Silvester bis zu zwei Stunden länger offen.

So haben die meisten Billa-Filialen am 31. Dezember von 6.30 bis 16 Uhr geöffnet, an 250 Standorten bis 17 Uhr. Bisher schlossen die meisten Geschäfte um 15 Uhr.

Bei Spar wurden die Silvester-Öffnungszeiten von bisher 15 Uhr auf 16 Uhr bzw. 16.30 Uhr (Interspar) ausgeweitet. "Selbstversändlich im Einvernehmen mit dem Betriebsrat", wie Spar-Sprecherin Nicole Berkmann dem KURIER bestätigt. 

Gesprächsklima belastet

Die Handelsgewerkschaft GPA-djp sieht durch die Ausweitung das Gesprächsklima zusätzlich belastet. „Das Vorhaben ist eine Provokation der Handelsangestellten und überdies eine Gefährdung des zuletzt konstruktiven Verhandlungsklimas in der laufenden Kollektivvertragsrunde“, kritisiert  GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber. 

Supermärkte zu Silvester länger offen, Gewerkschaft verschnupft

GPA-djp-Vorsitzende Barbara Teiber

Gerade in der Weihnachtszeit würden viele Beschäftigte unter enormen Arbeitsdruck leiden, der sich unter anderem auch negativ auf das Familienleben auswirke. Viele Beschäftigten würden erst um 19 Uhr nach Hause kommen.

Am Heiligen Abend kürzer

Erst im Vorjahr einigten sich die Sozialpartner auf eine Verkürzung der Öffnungszeiten am 24. Dezember von bisher 14 Uhr auf - in der Regel - 13 Uhr. Durch die aktuellen Pläne zu Silvester 2 Stunde länger offen zu halten,"wird dieser Weg wieder konterkariert", so Teiber. Sie fordert eine Rücknahme der Arbeitszeitausweitung am 31. Dezember. Die Causa dürfte auch bei der nächsten KV-Verhandlungsrunde am kommenden Donnerstag (28.11.) ein Thema sein.

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