Handel: Gewerkschaft droht im Gehaltspoker mit Betriebsversammlungen

Handel: Gewerkschaft droht im Gehaltspoker mit Betriebsversammlungen
Vor der dritten KV-Runde erhöht die Gewerkschaft den Druck - Versammlungen unter anderem bei Lidl, Billa, Interspar, DM und Primark geplant

Vor der dritten Verhandlungsrunde im Feilschen um einen Kollektivvertrag (KV) für die Handelsangestellten schaltet die Gewerkschaft wieder einen Gang höher. Sollten am morgigen Dienstag weiterhin keine konstruktiven Verhandlungen auf Augenhöhe möglich sein, werde es zu Betriebsversammlungen kommen, kündigte die Gewerkschaft an. Entsprechende Beschlüsse holten sich die Arbeitnehmervertreter bereits.

200 Betriebsversammlungen

Bisher seien über 200 Versammlungen vereinbart worden, unter anderem bei Lidl, Billa, Interspar, DM, Primark, Morawa, Transgourmet, Sports Direct und Mercedes-Benz. "Wir erwarten am kommenden Dienstag endlich ein faires Angebot der Arbeitgeber und stehen für einen Neustart der Verhandlungen in einem konstruktiven Klima bereit", sagte der Vorsitzende des GPA-djp Wirtschaftsbereichs Handel, Martin Müllauer, laut einer Aussendung vom Montag.

Vergangene Woche fanden in ganz Österreich Betriebsrätekonferenzen statt, an denen sich laut Gewerkschaftsangaben 400 Betriebsräte aus dem Handel beteiligten. "Die Verärgerung über Stil, Wortwahl und die respektlose Verhandlungsführung der Arbeitgeber ist groß", so die KV-Verhandlerin der GPA-djp, Anita Palkovich.

Die Arbeitgeberseite bietet eine Gehaltserhöhung von 1,9 Prozent für alle Handelsangestellten sowie eine Steigerung der Lehrlingsentschädigungen von 4,54 bis 9,75 Prozent. Die Gewerkschaft forderte ein Gehaltsplus von durchschnittlich 4,4 Prozent, drei Freizeittage und 130 Euro Schulstartgeld für Lehrlinge.

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