Bierwirth: Aus dem AUA-Vorstand ins Cockpit

Bierwirth: Aus dem AUA-Vorstand ins Cockpit
Der im März gefeuerte AUA-Vorstand Andreas Bierwirth ist unter die Piloten gegangen.

Der gebürtige Deutsche, der eine Lizenz als Linienflugpilot hat, steuert derzeit für ein heimisches Bedarfsflugunternehmen Business-Jets der Marke Cessna Citation. Von den hohen Gagen der AUA-Altpiloten, die sich mit dem Management seit Monaten einen erbitterten Kampf liefern, kann Bierwirth freilich nur träumen. Business-Piloten werden wesentlich bescheidener bezahlt als AUA-Kapitäne, die derzeit noch auf Spitzengagen von bis zu 15.000 Euro monatlich kommen.

Auf Dauer will Bierwirth nicht im Cockpit bleiben. Er soll bereits Jobs bei internationalen Airlines sondieren. Gut möglich, dass er auch die Branche wechselt. Als gelernter Banker war Bierwirth für die Finanzen der AUA zuständig, dazu kommt langjährige Marketing-Erfahrung.

Sein Nachfolger bei der AUA, der Lufthansa-Manager Carsten Benz,dürfte schon geraume Zeit an Bierwirths Sessel gesägt haben. Bierwirth war vor der AUA bei der Mutter Lufthansa für Marketing zuständig und hatte Benz dessen Budget zusammengestrichen.

Noch-AUA-Vorstand Peter Malanik, der ebenfalls von Bord muss, könnte ins Management der voestalpine wechseln, wird kolportiert. Malanik soll recht gut mit Voest-Chef Wolfgang Eder sein. Beim Stahlkonzern wird allerdings dementiert. Der Jurist Malanik, der vor 26 Jahren bei der AUA anheuerte und als exzellenter Manager gilt, ist auch im Gespräch für eine Funktion bei der Star Alliance oder der AEA (Association of European Airlines). Er war bereits bei beiden Institutionen tätig.

Malaniks Abgang soll nicht von der Lufthansa betrieben worden sein, sondern vom neuen AUA-Chef Jaan Albrecht, dem ein autoritärer Führungsstil nachgesagt wird. Wird noch recht spannend, wie der ehrgeizige Benz damit zurechtkommt.

Bierwirth: Aus dem AUA-Vorstand ins Cockpit
Andrea Hodoschek

Der AUA-Bordbetriebsrat verteilte am Mittwoch ein Papier der internen Management-Arbeitsgruppe Transition Handling. Sollten zu den 43 Piloten, die bereits gekündigt haben, weitere 70 von Bord gehen, wird’s eng. Dann würden die Crews für fünf bis sechs Flugzeuge fehlen. Die aufgelisteten Maßnahmen: Keine Verlängerung der Teilzeit, Minimierung der Bürotage, Reduktion bzw. Abkauf von freien Tagen. Strecken mit niedrigem Deckungsbeitrag könnten früher gestrichen werden. Wetlease (Anmietung von Flugzeugen samt Besatzung) ab Juni bis Oktober bei den Konzernschwestern Lufthansa und Swiss sowie bei Blue One, Adria Airways, BMI, Welcome Air und der polnischen LOT. Swiss und Lufthansa könnten auch Langstreckenflüge über den Atlantik übernehmen. Croatia, SAS und TAP haben mangels freier Kapazitäten schon abgewunken.

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