Bierkrieg um "Budweiser" beendet

Nach 100 Jahren Rechtsstreit gilt für Österreich: "Budweiser" und "American Bud" dürfen nebeneinander existieren.

Seit mehr als 100 Jahren streiten die kleine tschechische Brauerei Budějovický Budvar und der amerikanische Brauerei-Gigant Anheuser Busch aus St. Louis auf der ganzen Welt um das "Budweiser". Böhmische Einwanderer hatten das Bier-Rezept in die USA gebracht. 115 Gerichtsverfahren wurden bereits zur Frage abgewickelt, wer sein Bier nun "Budweiser" oder "Bud" nennen darf.

Für Österreich hat der Oberste Gerichtshof den Bierkrieg endgültig gelöst - und dabei unseren Nachbarstaat abblitzen lassen: Es dürfen beide im Handel bleiben, das "Budweiser" und das (in der Werbung als "true", als "das wahre Budweiser" angepriesene) "American Bud".

Zuvor hatte man sogar den Europäischen Gerichtshof mit einer Vorabentscheidung bemüht, ob den Tschechen ein Schutz nach EU-Recht zusteht. Die drei Buchstaben "Bud" bezeichnen nach dem begrifflichen Verständnis keinen Ort . Beim Tschechischen Patentamt wurde "Bud" aber als Ursprungsbezeichnung für Bier, das seine Güte überwiegend den geografischen Verhältnissen und natürlichen Einflüsse in Budweis verdankt, registriert. Das gilt allerdings nur für Tschechien. Nach dem Beitritt zur EU hätten die Tschechen ihr "Bud" im entsprechenden EU-Register eintragen lassen müssen, so wie die Italiener es mit ihrem Parma-Schinken gemacht haben. Im Register sind aber nur "Budějovické pivo", "Českobudějovické pivo" und "Budějovický
metanský" als Ursprungsbezeichnungen eingetragen.

Übrigens: In Deutschland verlor Anheuser-Busch mit dem "American Bud" einen Prozess gegen "Bitburger" (bekannt durch die Werbung "Bitte noch ein Bit"). Das Bier darf in Deutschland nicht "Bud" heißen, weil die Verwechslungsgefahr mit dem "Bit" wegen klanglicher Ähnlichkeit zu groß ist.

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