Bernanke bleibt bei ultralockerer Geldpolitik

US-Notenbank Fed setzt ihre milliardenschweren Anleihekäufer vorerst unvermindert fort.

Es kam wieder einmal anders als erwartet. Viele Börsenhändler rund um den Globus sind bis Mittwoch Abend davon ausgegangen, dass der Chef der Notenbank (Federal Reserve), Ben Bernanke, endlich Klarheit über die weitere Geldpolitik der USA schaffen – sprich: Er wird bekannt geben, wie stark die Fed die Geldschwemme eindämmen wird.

Doch die US-Notenbank Fed setzt ihre milliardenschweren Anleihekäufer vorerst unvermindert fort. Vor einer Entscheidung für einen Kurswechsel der ultralockeren Geldpolitik müsse es mehr Beweise geben, dass die Erholung der Konjunktur und des Arbeitsmarktes tatsächlich stabil sei, teilte die Federal Reserve in Washington mit. Als einen Grund für die Ungewissheit wurden die Ausgabenkürzungen im Staatshaushalt genannt.

Steigende Kurse

Die US-Börsen haben nach Veröffentlichung der geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank F deutlich ins Plus gedreht. Der Dow Jones stieg um 0,52 Prozent. Vor der Fed-Entscheidung hatte der Aktienindex noch knapp im Minus notiert.

Auch der Euro profitierte von der Fed-Entscheidung und legte deutlich gegen den Dollar zu.

Dass sich die Prognosen der Experten nicht erfüllen, ist nicht neu. Seit mehren Wochen gibt es vor den Sitzungen der Fed die Erwartungshaltung, dass in Zukunft weniger Anleihen gekauft werden.

Für die Börsen ist die geldpolitische Strategie der Fed besonders wichtig. Denn sie hängen wesentlich von der Geldmenge ab, die die Notenbank in die Märkte pumpt. Nach dem Ausbruch der Finanzkrise 2008 hat die Fed begonnen, Anleihen vom Markt aufzukaufen und so Liquidität in den Markt zu bringen. 85 Mrd. Dollar (63,7 Mrd. Euro) hat die Fed pro Monat auf diese Weise in die Märkte gepumpt. Es war erwartet worden, dass sie die monatlichen Anleihenkäufe um zehn Milliarden Euro reduziert.

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