Benko greift nach Bawag-Zentrale und Karstadt-Häusern

René Benko erweitert seine Sammlung an Immobilien.
Die Milliardäre Berggruen und Steinmetz sollen sich Anteile an Karstadt neu aufteilen.

Der Immobilieninvestor René Benko sorgte am Donnerstag für viel Gesprächsstoff in Berlin und Wien, war selbst aber für keine Stellungnahme erreichbar. Der Tiroler erweitert Meldungen zufolge seine Sammlung an Immobilien in der Wiener Innenstadt um einen Otto-Wagner-Bau.

Laut wirtschaftsblatt.at verkauft die Bawag/PSK ihren derzeitigen Firmensitz in der Anfang des 20. Jahrhunderts gebauten Postsparkasse am Wiener Stubenring an Benkos Immobilienfirma. Experten schätzen, dass beim Verkauf des denkmalgeschützten Jugendstilhauses rund 150 Millionen Euro fließen. Von Benkos Immobiliengesellschaft Signa gab es dazu keine Stellungnahme.

Benko greift nach Bawag-Zentrale und Karstadt-Häusern
Dementiert wurden seitens der Signa dagegen Meldungen, wonach der israelische Milliardär Beny Steinmetz aktuell Anteile an der deutschen Kaufhauskette Karstadt übernimmt. Der deutsch-amerikanische Milliardär Nicolas Berggruen (Bild) soll Benko und Steinmetz die Option einräumen, für einen Euro 75,1 Prozent der strauchelnden Karstadt-Stammgesellschaft zu übergeben, berichten Reuters und das Manager Magazin. Die Stammgesellschaft betreibt die bei Berggruen verbliebenen 83 klassischen Karstadt-Warenhäuser. Steinmetz soll sich zudem zu je 37,7 Prozent an den Luxuskaufhäusern und der Sportfirma beteiligen, berichtet das Manager Magazin mit Verweis auf eine Signa-Aufsichtsratsvorlage.

Betuchte Investoren

Benko kontrolliert mit seiner Signa bereits das operative Geschäft der Luxuswarenhäuser, zu denen auch das KaDeWe in Berlin zählt, und hält die Mehrheit an Karstadt-Sport. Insgesamt besitzt Signa 20 Karstadt-Immobilien.

Steinmetz ist seit Anfang 2013 einer der Investoren der Signa-Holding. Der 57-jährige Diamantenhändler, der in Genf lebt, hat rund zwei Milliarden in ein Joint-Venture mit Benko eingebracht, das in Häuser in deutschen Innenstadtlagen investiert.

Das Wirtschaftsmagazin Forbes schätzt das Vermögen von Steinmetz auf drei Milliarden Euro. Er hat ein verschachteltes Firmenimperium hochgezogen, zu dem nicht nur der Diamantenhandel, sondern auch Investitionen in Rohstofflagerstätten, Minen und Immobilien zählen. Zudem ist er im Gas- und Erdölgeschäft umtriebig. Ende Oktober wurde er von der Genfer Justiz vernommen. Wegen des Verdachts, dass bei der Erlangung von Schürfrechten seiner Beny Steinmetz Group Resources in Guinea Korruption im Spiel gewesen sein soll. Steinmetz kooperiere mit den Behörden, heißt es.

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