Bene bleibt heuer auf tiefroten Zahlen sitzen

Der Schauraum von Bene Wien in der Neutorgasse im ersten Bezirk.
Die Hoffnung ruht auf einem Sparkurs, der 2014/’15 Früchte tragen soll.

Der niederösterreichische Büromöbelhersteller Bene schreibt weiter tiefrote Zahlen: Nach einem operativen Verlust von 17,2 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2012/’13 (per Ende Jänner) betrug das Minus in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres 13,5 Millionen Euro. Auch das Gesamtjahr wird negativ bleiben, erwartet das Management.

Im nächsten Geschäftsjahr aber sollte das Schlimmste überstanden sein. „Wenn uns die Konjunktur nicht einen Strich durch die Rechnung macht, sollten wir 2014/’15 operativ positiv sein“, sagt Bene-Finanzchef Rudolf Payer zum KURIER. Dann sollte der Sparkurs Früchte tragen.

Ein Großteil der Einsparungen ist bereits umgesetzt: 100 der 1252 Mitarbeiter mussten bereits gehen, weitere 150 Stellen sollen noch heuer gestrichen werden. „Mehr Kürzungen beim Personal wird es aber nicht geben“, sagt Payer. Für die Mitarbeiter wurde ein Sozialplan erstellt.

Auch bei den Vertriebsstandorten gab es bereits Einschnitte. Laibach, Kasachstan, Bratislava und Prag wurden geschlossen oder an Fachhändler übertragen. In Deutschland wurden sechs große Schauräume zugesperrt, jetzt gibt es noch vier. Payer will den Vertriebsschwerpunkt auf Märkte setzen, in denen bessere Erlöse zu erzielen sind – etwa in Asien oder dem Vorderen Orient. Der Sparkurs schlägt sich auch im Umsatz nieder. Bene erwartet heuer einen Rückgang um 18 Prozent auf 175 Millionen Euro.

Zu stark gewachsen

Der Absturz im Vorjahr ist Folge einer aggressiven Wachstumsstrategie in einem schwachen wirtschaftlichen Umfeld. 84 Vertriebsstandorte in 35 Ländern hat der Büromöbelproduzent aufgebaut. Der Umsatz ist im Vorjahr noch um zehn Prozent auf 213,6 Millionen Euro gestiegen. Doch die Erträge blieben aus und die finanzierenden Banken wurden nervös. Erst Ende August konnte Bene den Banken eine Zusage für eine Finanzierung über 14 Millionen Euro bis 2016 abringen. Zudem wurde die Rückzahlung bestehender Kredite verlängert und die Tilgung einer 40 Millionen Euro-Anleihe, die im Frühling 2014 fällig wird, mit neuen Finanzierungszusagen abgesichert.

Kommentare