Bei Wein & Co reifen Gewinne heran

Vier Filialen wurden geschlossen, eine wurde umgebaut.
Nach wirtschaftlich turbulenten Jahren peilt die Weinhandelskette wieder schwarze Zahlen an.

Die österreichische Weinhandelskette Wein & Co sieht nach schwierigen Jahren wieder optimistisch in die Zukunft. Für das jetzt mit Oktober begonnene Geschäftsjahr 2017/’18 rechnet Wein-&-Co-Geschäftsführer Wolfgang Frühbauer mit einem Umsatzplus von zehn Prozent auf rund 53 Millionen Euro und erstmals seit dem Jahr 2014 wieder mit einem Gewinn, der bei 1,2 bis 1,3 Millionen Euro liegen soll.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2016/’17 lag der Umsatz bei 48 Millionen Euro, es wurde ein Verlust von 0,5 Millionen Euro eingefahren. Wein & Co ist in den vergangenen Jahren durch einen großen Veränderungsprozess gegangen. Es wurden vier Filialen geschlossen und der 800 Quadratmeter große Flagship-Store in der Jasomirgottstraße in Wien wurde umgebaut.

Darüber hinaus wurde die Zentrale neu organisiert und die Logistik an den Logistikdienstleister DB Schenker ausgelagert. Das vergangene Weihnachtsgeschäft sei laut Frühbauer wegen einer Software-Umstellung nicht ganz nach Wunsch verlaufen. "Aber jetzt ist die Umstrukturierung abgeschlossen, wir haben die Sachkosten im Griff", sagt Frühbauer.

Schwierige Lage

Ein weiterer Bremser sei die Lage am wichtigen heimischen Weinmarkt gewesen. Die Versorgung mit österreichischem Wein habe wegen der großen Ernteausfälle im Vorjahr zu wünschen übrig gelassen. Für die laufende Ernte ist Frühbauer zuversichtlicher, es werde viel Wein am Markt sein, die Qualität werde man dann in einem halben Jahr kennen. Wein & Co bezieht seine Ware von insgesamt 650 Lieferanten, davon sind 350 bis 400 aus Österreich. Das Unternehmen verfügt derzeit über 20 Filialen, davon haben sieben einen Gastronomiebereich. Pro Jahr verkauft das Unternehmen rund drei Millionen Flaschen.

Während der Umsatz auf der Fläche stagniert, ist der Online-Handel ein Umsatztreiber, sagt Frühbauer. Vor allem durch die Umstellung in der Logistik sei man hier nun potenter aufgestellt. Neben Österreich wird Deutschland zu einem immer wichtigeren Markt. Wein-&-Co-Flaschen sind aber auch in 13 anderen Ländern erhältlich. Weitere Filial-Schließungen sind laut Frühbauer nicht geplant, der Mitarbeiterstand beträgt 300 und soll stabil bleiben – vor der Umstrukturierung waren es 320.

Wein & Co wurde vor 23 Jahren von Heinz Kammerer gegründet. Nach einer dreijährigen Pause übernahm der Gründer 2015 wieder selber das Steuer.

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