AK zu Preissteigerung: "Finanzielle Belastung kann sich verdoppeln"
Die Regierung hat sich die Reform des Pendlerpauschales zum Ziel gesetzt. Im KURIER-Gespräch skizziert Dominik Bernhofer, Leiter der steuerpolitischen Abteilung der Arbeiterkammer, wie die Reform aussehen könnte.
KURIER: Wie sehr leiden Pendler derzeit unter den hohen Treibstoffpreisen?
Dominik Bernhofer: Bei Tagespendlern kann sich die finanzielle Belastung verdoppeln, weil sie längere Strecken zurücklegen müssen, um an ihren Arbeitsplatz zu kommen. Gerade in ländlichen Gebieten ist es oft nicht möglich, auf öffentlichen Verkehr umzusteigen.
Aber seit Jahresbeginn gibt es doch ohnehin finanzielle Erleichterungen für Pendler.
Das Maßnahmenpaket der Regierung ist nicht auf diese Gruppe zugeschnitten. Bei der ökosozialen Steuerreform sehen wir die Problematik, dass der Klimabonus keinen adäquaten Ausgleich darstellt. Jeder kriegt – je nach Region – 100 oder 200 Euro, egal ob er ums Eck arbeitet oder 30 Kilometer pendeln muss.
Wie sieht Ihr Lösungsansatz aus?
Derzeit gibt es für Pendler je nach zu fahrenden Kilometern gestaffelte Freibeträge (vier Stufen von 0–20, 21–40, 41–60 Kilometer und darüber, Anm.). Das führt zu finanziell enormen Unterschieden und Ungerechtigkeiten, obwohl die Menschen die gleichen Kosten je Kilometer haben. Ein kilometerabhängiger Absetzbetrag wie in Deutschland wäre adäquater. Das würde auch Pendler mit kleinen und mittleren Einkommen entlasten.
Wie viel würde das kosten?
150 Millionen Euro im Jahr, wobei die höchsten Steuerklassen weniger aus dem Topf erhalten sollten.
Was soll mit dem Kilometergeld passieren? Dieses beträgt ja seit 2008 unverändert 42 Cent je Kilometer.
Es sollte auf mindestens 50 Cent je Kilometer erhöht werden.
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