Bei Lufthansa droht zu Jahreswechsel ein großer Streik

Bei Lufthansa droht zu Jahreswechsel ein großer Streik
Ausgerechnet zu den verkehrsstärksten Tagen im Jahr will das Kabinenpersonal erneut die Arbeit niederlegen.

Bei der deutschen Fluggesellschaft Lufthansa dürfte erneut ein Streik zu massiven Einschränkungen führen. Und das ausgerechnet über den Jahreswechsel. Grund ist der anhaltende Tarifstreit zwischen der Kabinengewerkschaft Ufo und dem Konzern. Neben der Marke Lufthansa könnten auch weitere Linien des Luftfahrtkonzerns betroffen sein.

In dem Konflikt ist es bereits zu Streiks gekommen. Dabei waren mehr als tausend Flüge mit etwa 200.000 betroffenen Passagieren ausgefallen, darunter auch von und nach Österreich. In Wien hoben im ersten Halbjahr 408.000 Passagiere mit der Lufthansa ab.

Konkret bereitet Ufo bereits Streiks in den nächsten Tagen bvor. Das geht aus einer Information an die Mitglieder vom Donnerstag hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Ufo möchte heute, Freitag, um 17 Uhr auf dem Youtube-Kanal der Gewerkschaft über die konkreten Zeiten des Streikaufrufs informieren. Informationen der DPA, dass der Streik noch in diesem Jahr stattfinden soll, bestätigte Ufo-Sprecher Nicoley Baublies.

Lösung gescheitert

Die Gewerkschaft teilte ihren Mitgliedern mit, es habe über die Weihnachtsfeiertage weitere Versuche der Schlichter für kurzfristige Lösungen gegeben. Diese Versuche seien erfolglos geblieben. Ein Lufthansa-Sprecher sagte: „So kann man den Konflikt nicht lösen". Das Unternehmen hoffe weiterhin, dass die Gespräche mit der Gewerkschaft wieder aufgenommen werden könnten. Es seien bereits "neue Gesprächsangebote für Jänner" unterbreitet worden. Der Lufthansa-Sprecher kritisierte auch den Zeitpunkt der erwarteten neuen Arbeitsniederlegungen. Ein Streik in den nächsten Tagen würde insbesondere Reisende treffen, die über die Feiertage ihre Familien besuchten.

Vor Weihnachten hatten die beiden Schlichter - der frühere Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, und der ehemalige brandenburgische Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) - die seit Monaten zerstrittenen Tarifparteien zu einem weiteren Schlichtungsvorgespräch eingeladen. Dabei sollte der genaue Umfang der Themen festgelegt werden.

Beide Seiten betonen immer wieder, eine möglichst umfassende Einigung mit einer Vielzahl tariflicher Themen anzustreben. Auf Grundzüge hatte man sich bereits im November bilateral geeinigt, war dann aber im gegenseitigen Misstrauen doch nicht zueinander gekommen. In der Zwischenzeit wurde Lufthansas Personalvorständin Bettina Volkens abberufen, die für einen moderateren Kurs mit der Ufo stand. Die Gewerkschaft verlangt unter anderem eine Rücknahme von Kündigungen und Klagen gegen frühere und aktuelle Vorstandsmitglieder sowie eine Aufarbeitung des heftigen Konflikts der vergangenen Monate.

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