Beate Uhse profitiert von Coronakrise

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Der Online-Erotikhändler verkauft nun fast doppelt so viel als vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie.

Der Eigentümer der Internetseite von Beate Uhse verkauft wegen der Corona-Pandemie deutlich mehr Produkte. "Infolge der Corona-Krise stieg der Verkauf in Deutschland um durchschnittlich 94 Prozent, wobei täglich bis zu 800 Bestellungen mehr eingehen als an einem regulären Werktag", teilte die niederländische EDC Retail mit Blick auf die Ergebnisse für das erste Quartal 2020 in Veendam mit.

60 Euro im Durchschnitt

Das Unternehmen hatte im vergangenen Jahr nach der zweiten Insolvenz des Erotikkonzerns Beate Uhse dessen Online-Geschäft übernommen. "Am bisher umsatzstärksten Tag des Jahres 2020 konnte sogar ein Wachstum von 162 Prozent verzeichnet werden", hieß es am Montag weiter.

Während viele andere Branchen unter den Beschränkungen im Kampf gegen das Virus litten, sorge die Krise bei EDC Retail für einen Boom an Bestellungen - und das auch in Deutschland. "Je mehr Zeit vergeht, desto mehr Verkäufe können wir verzeichnen", sagte Unternehmenschef Eric Idema.

Im Durchschnitt wurden demnach 60 Euro bei dem nach eigenen Angaben größten europäischen Online-Erotikhändler ausgegeben. Seit dem Beginn der Corona-Krise in Europa gebe es vor allem einen Anstieg der Verkäufe von Gleitmitteln und Kondomen. Auch andere Erotik-Onlineshops wie Orion oder eis.de sowie Kondomhersteller wie Ritex und Einhorn hatten von einer größeren Nachfrage seit Beginn der Corona-Krise berichtet.

Vertrauen zurückgewonnen

Seit der Übernahme der Online-Aktivitäten sowie des Markennamens des deutschen Erotikkonzerns Beate Uhse im August seien auch hier isoliert betrachtet die Geschäfte im Aufwind, hieß es weiter. "Wir konnten im Jahr 2019 Umsätze in Millionenhöhe verzeichnen und haben deutlich das Vertrauen der Verbraucher zurückgewonnen", sagte Idema. Das Umsatzziel für Beate Uhse liegt demnach bei 18 Millionen Euro für dieses Jahr - nach 5 Millionen Euro 2019.

Bei EDC Retail insgesamt hat es 2019 bereits eine positive Entwicklung gegeben, wenn auch nicht ganz so rasant wie in der Corona-Krise. Im vergangenen Jahr seien insgesamt Waren im Wert von 33,4 Millionen Euro und somit über 50 Prozent mehr als im Jahr 2018 verkauft worden, hieß es. Demnach wurden 250.000 neue Kunden verzeichnet. Das Unternehmen beschäftigt nach eigenen Angaben rund 200 Mitarbeiter.

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