B&C Stiftung päppelt Start-ups auf

Cockpit, Airline und Flugsicherungen werden eng miteinander vernetzt
Start mit Optimierer für Flugrouten. Pro Jahr bis zu fünf Beteiligungen geplant.

Die aus der Bank Austria hervorgegangene B&C-Stiftung will in technologisch innovative Start-ups mit einem Nahebezug zur Industrie investieren. "Wir wollen ein langfristiger Investor sein und kein Private Equity Fonds." Stiftungsvorsitzender Erich Hampel, Aufsichtsratschef der Bank Austria, betonte bei der Präsentation des ersten Projektes, dass es nicht ums schnelle Geld geht.

Der Stiftung gehört die zweitgrößte industrielle Beteiligungsholding in Österreich (Amag, Lenzing, Semperit). Man will als Kapitalgeber bis zu fünf Start-ups jährlich unterstützen, strebt aber keine Mehrheitsbeteiligungen an. Die Investments sollen sich auf eine Größenordnung zwischen 300.000 und drei Millionen Euro belaufen.

"Wir sehen bei der Vernetzung von Jungunternehmern mit starker Technologiebasis und bereits etablierten Unternehmen eine Lücke, die wir schließen wollen", erklärt dazu Thomas Zimper, Geschäftsführer der dafür gegründeten B&C Innovation Investments. Im Gegensatz zu anderen Start-up-Finanzierern habe man "keinen Exit-Zwang". Nur eine Idee zu haben, ist freilich zu wenig, das Projekt muss konkret aufgestellt sein. Für die B&C sollen sich die Start-ups mit einer Rendite zwischen 15 und 20 Prozent rechnen.

Flugkosten einsparen

Die Stiftung hat sich im Vorjahr in einen heimischen Start-up-Fonds eingekauft. Das erste Direkt-Investment ist der 2015 gegründete Flugrouten-Optimierer Flightkeys, an dem sich die B&C mit einem niedrigen Millionenbetrag zu 18 Prozent beteiligt hat. Als Co-Investor ging Frequentis-Eigentümer Hannes Bardach mit an Bord.

Flightkeys optimiert Flugrouten und die Netzwerkplanung für Airlines. Cockpits, die Fluggesellschaft und die Flugsicherungen werden eng miteinander vernetzt, um die optimale Streckenführung zu finden. Die Software arbeitet in Echtzeit, auch während des Fluges. Ziel ist, bei Spritkosten und Überflugsgebühren Kosteneinsparungen einzufliegen. In das System werden unzählige Daten eingespeichert, darunter beispielsweise auch, wie viele Passagiere mit Anschlussflügen in der Maschine sitzen und wie hoch die Kosten einer möglichen Verspätung für die Airline sind. Flightkeys-Chef Raimund Zopp, ein ehemaliger AUA-Pilot, hatte mit Kollegen vor etlichen Jahren ein Flugplanungssystem entwickelt, das später nach Dubai verkauft wurde. Die AUA fliegt damit noch heute.

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