Baumärkte in Österreich: Marktkonzentration nimmt zu

Obi Filiale
Der Großteil der heimischen Baumarktketten stammt aus dem Ausland. Österreichische Märkte gibt es kaum mehr.

Die Idee des Baumarktes für Privatkunden stammt aus den USA. In den 1950er-Jahren schwappte die Heimwerkerbewegung auch nach Europa über. In der Schweiz und in Deutschland entstanden erste Baumärkte. Bald gab es sie auch in Österreich.

Bis heute ist die Branche geprägt von ausländischen Ketten. Mit der Pleite von Baumax, einer Kette mit Sitz in Klosterneuburg, 2014 verließ der letzte große heimische Anbieter den Markt. 

Einige Jahre zuvor hatte sich auch die deutsche Kette Praktiker zurückgezogen. Auch bei Hellweg gab es Schließungen. Erst im Oktober sperrte der Standort in Vöcklabruck nach 45 Jahren für immer zu. 

Konzentration nahm in den vergangenen Jahren zu

Der vergleichsweise kleine Markt in Österreich lässt keinen Platz für zu viele Marktteilnehmer, weswegen die Konzentration in den vergangenen Jahren zugenommen hat.

Platzhirsch ist Obi mit 79 Filialen in Österreich. Der Konzern sitzt im deutschen Wermelskirchen. Den Großteil am Unternehmen hält die Münchner Tengelmann-Gruppe, zu der etwa auch die Diskontkette Kik gehört.

Die heimischen Filialen werden von Obi selbst und von Partnern betrieben. In Österreich ist der umsatzstärkste Franchisenehmer Sochor, der vier Standorte betreibt.

Bauhaus gehört einer österreichischen Stiftung

Mit einem deutlich kleineren Filialnetz (21 Standorte in Österreich) agiert die Schweizer Kette Bauhaus, die hierzulande seit 1972 tätig ist.  Das Unternehmen gehört seit 2015 zum Großteil der nach dem Bauhaus-Gründer benannten Heinz Baus Privatstiftung, die in Österreich registriert ist.

Hornbach ist in Österreich mit 14 Standorten vertreten. Die Kette mit Sitz im deutschen Bornheim ist bis heute zum Großteil in Familienbesitz. Die Aktien von drei Generationen der Gründerfamilie sind in einer Treuhandgesellschaft gebündelt.

Auch die ebenfalls deutsche Hagebau ist in Österreich an 40 Standorten vertreten – der Großteil davon wird von Franchisenehmern betrieben.

Neben den Baumarktketten gibt es österreichweit auch 90 Lagerhaus-Genossenschaften, die in ihren Lagerhaus-Standorten neben Produkten für die Landwirtschaft auch Baustoffe anbieten. Die Dachorganisation für die Genossenschaften ist die RWA Raiffeisen Ware Austria mit Sitz in Korneuburg.  

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