Bau von Luxus-Wohnungen in Wien bricht neue Rekorde

Umbau der Telegrafen Centrale in der Wiener City
Nicht nur die Preise schlagen alles bisher Dagewesene. Auch das Angebot ist so groß wie nie zuvor.

Ein Spaziergang durch die Wiener Innenstadt ist nicht nur für Touristen interessant. Er offenbart auch Wienern eine neue Sicht auf den als Wohnbezirk schon totgeglaubten Wiener Stadtteil: Es wird gebaut, renoviert, revitalisiert. Viele der altehrwürdigen Palais sind hinter Baugerüsten versteckt, Kräne ragen über die Dächer.

Sei es die ehemalige „K.K.Telegrafen Centrale“ am Börseplatz, das Palais Schottenring oder das alte Postpalais zwischen Dominikanerbastei und Postgasse: Alles wird zu Wohnungen für eine bestens zahlende Klientel umgebaut. Was löst diesen plötzlichen Bauboom im historischen Viertel Wiens aus? Ein Drang der Begüterten nach Geldanlage. „Die Nachfrage ist groß. Sie kommt nicht nur aus dem Ausland. Rund die Hälfte der Interessenten für eine Luxus-Wohnung in Wien sind Österreicher, viele aus dem Westen des Landes. Und Wien ist beliebt, weil es als sauber und sicher gilt“, erzählt Sandra Bauernfeind, Maklerin bei EML. Meist seien es natürlich Zweitwohnsitze, die Menschen wollten eine Wohnung in Wien haben, wenn sie etwa zum Opernbesuch kommen.

Das lassen sie sich einiges kosten. Die Preise sind in lichte Höhen gestiegen. Von 15.000 Euro pro Quadratmeter aufwärts sind die Luxus-Wohnungen im Herzen Wiens zu haben. Preisspitzen lägen bei 25.000 Euro, in Einzelfällen auch darüber, sagt Bauernfeind.

Gestiegen ist aber auch das Angebot. „Es ist viel am Markt“, sagt Bauernfeind. Allein im ersten Bezirk würden 250 Luxus-Wohnungen errichtet. Da könnten die Kunden schon wählerisch sein. Um die Spitzenpreise auch durchsetzen zu können, müsse alles passen: Lage, Ausstattung, Qualität, betont die Maklerin.

Imperial Loft

Investor Michael Albert, der zusammen mit Partnern die ehemalige K.K.Telegrafen Centrale erworben hat und renoviert, ist überzeugt, dass all diese Wünsche der betuchten Kundschaft in seinem Objekt erfüllt werden. 39 Wohnungen, von 50 bis zu 200 Quadratmetern, sollen in dem denkmalgeschützten Gebäude entstehen – eine davon: die Imperial Loft in der „Saal-Etage“ mit 7,5 Metern Raumhöhe. „Dafür interessieren sich vor allem Künstler“, meint er.

Die Renovierung dieses historischen Gebäudes hatten sich viele Immo-Investoren nicht zugetraut. Das Objekt, das vor Jahren einmal dem kroatischen Ex-General Zagorec gehörte, wechselte mehrmals den Besitzer. Albert hat für ein Drittel der Wohnungen schon fixe Käufer an der Hand.

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