Banker drohen mit Streik

Banker drohen mit Streik
Gewerkschaft will bei den neuen Kollektivverträgen für die rund 73.000 Bankmitarbeiter in österreich einen Dreier vor dem Komma sehen

Nach vier ergebnislosen Verhandlungsrunden mit den Arbeitgebern der 73.000 Bankangestellten in Österreich ruft die Gewerkschaft zum Streik auf. Ob und wann dieser stattfinden soll, wird erst nächste Woche feststehen.

Denn zuvor gibt es noch eine Chance auf Einigung. Am Dienstag, 23. April, setzten sich Gewerkschafter und Banken-Vertreter nochmals zusammen, um eine Erhöhung der Kollektivvertragsgehälter der Bankangestellten zu beschließen. Bisher aber liegen die Vorstellungen von Arbeitgebern und -nehmern noch weit auseinander. Plus 2,66 Prozent wollen die Bank-Vertreter zusagen, mindestens drei Prozent verlangen die Gewerkschafter.

„Das gab es noch nie“

Sollte es kommenden Dienstag wieder keine Einigung geben, wird gestreikt. „Das wäre ein Novum. Das hat es in der österreichischen Bankenbranche noch nie gegeben“, sagt ein Gewerkschafter. Zwar hat es sich in den Gehaltsverhandlungen auch in der Vergangenheit immer wieder einmal gespießt. Aber nach Protestversammlungen in den Filialen kamen die Kontrahenten dann doch zusammen. Aber dieses Mal haben auch die Proteste nichts genutzt.

Am 1. April hatten die Bankmitarbeiter bereits Aktionen vor und in den Filialen abgehalten. In Flugzetteln und Gesprächen machten sie die Kunden auf die Probleme bei den Gehaltsverhandlungen aufmerksam. Laut Gewerkschaft gab es großes Verständnis der Kunden. Nicht hinnehmen wollen die Mitarbeiter auch die Tatsache, dass sich die Arbeitgeber in der Frage der Arbeitszeiten und Urlaube nicht bewegen. „Zum Thema Zulagen für die 11. und 12. Stunde sowie zum Thema sechste Urlaubswoche gibt es gar kein Angebot“, moniert die GPA.

Die Banken müssten sich deutliche Gehaltserhöhungen aber leisten können, wird argumentiert. Immerhin haben sie für 2018 zum Teil Rekordgewinne eingefahren. „Der unkonsolidierte Jahresüberschuss von 5,699 Milliarden Euro übersteigt alle bisherigen Prognosen“, so die Gewerkschaft und fügt kämpferisch hinzu: „Nicht nur die Aktionäre der Banken dürfen von der extrem guten Situation profitieren.“

Sollte es tatsächlich zu Streiks in den Bankfilialen kommen, werden die Kunden an diesem Tag wohl nicht bedient. Allerdings wird die Mehrzahl der Bankgeschäfte mittlerweile online oder an den Automaten in den Foyers abgewickelt. Ob Bankomaten am Streiktag befüllt werden, ist noch offen.

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