AutoScout24 wechselt für 2,9 Mrd. Euro den Besitzer

AutoScout24 wechselt für 2,9 Mrd. Euro den Besitzer
Finanzinvestor Hellman & Friedman übernimmt Deutschlands zweitgrößtes Online-Autoportal

Der Münchner Internetportal-Betreiber Scout24 verkaufte sein Gebrauchtwagen-Portal AutoScout24 an den Finanzinvestor Hellman & Friedman. Der Kaufpreis liegt bei rund 2,9 Milliarden Euro. Vorstand und Aufsichtsrat haben dem Deal bereits zugestimmt.

Hellman & Friedman und Blackstone hatten das Unternehmen vor vier Jahren an die Börse gebracht. Sie übernahmen aber im Frühjahr einen neuen Anlauf, bei Scout24 erneut einzusteigen. Ihr Gebot über 5,7 Milliarden Euro einschließlich 800 Millionen Euro Schulden scheiterte am Widerstand der Aktionäre, die Scout24 mit 46 Euro je Aktie zu gering bewertet sahen. Am Ende behielten sie recht: Inzwischen liegt allein der Börsenwert - ohne Schulden - bei 6,3 Milliarden Euro. Der Kurs stieg bis auf 58 Euro, als sich ein Kaufpreis nahe an der Drei-Milliarden-Marke abzeichnete.

Wachstumspfad

"Wir kennen AutoScout24 seit vielen Jahren", erklärte H&F-Partner Blake Kleinman. Nun könne man auf den Erfolgen aus der Vergangenheit aufbauen. "Diese Transaktion wird AutoScout24 helfen, sich auf seine Wachstumschancen zu konzentrieren." Der Investor dürfte versuchen, mit Zukäufen die Konsolidierung der Kfz-Portale voranzutreiben. Auch dem Gebrauchtwagen-Portal Auto1 ("wirkaufendeinauto.de") war Interesse an AutoScout24 nachgesagt worden.

Im Sommer hatten Hedgefonds und aktivistische Investoren den Scout24-Chef dazu gedrängt, einen Verkauf der Autohandels-Sparte zu prüfen. Sie waren - allen voran der US-Fonds Elliott - nach der gescheiterten Übernahme eingestiegen. Elliott rechnete vor, dass AutoScout24 allein bis zu 2,5 Milliarden Euro wert sein könnte und sich der Aktienkurs mit einem Verkauf deutlich nach oben treiben ließe. Hartmann ließ sich - zunächst widerwillig - auf die Probe aufs Exempel ein. Am Ende feierte aber auch er.

 

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