Autoindustrie warnt vor Schlechtreden der Branche
Wenn es ums Thema Auto geht, haben sich in den vergangenen Jahren die Fronten zwischen Industrie und Umweltschützern verhärtet. Für die Klimakrise wird immer öfter der (Individual)Verkehr verantwortlich gemacht. Nun reicht es der heimischen Kfz-Industrie mit ihren 355.000 Arbeitsplätzen. „Jeder zwölfte Euro, der österreichweit erwirtschaftet wird, lässt sich auf diesen Sektor zurückführen“, sagt Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung (IV). Gemeinsam mit Branchenvertretern hat die IV eine Taskforce gebildet, die die Rahmenbedingungen für die Zukunft herausarbeiten soll.
So fordert sie von der Politik ein klares Bekenntnis des Stellenwerts der Fahrzeugindustrie, ein innovationsfreudiges Klima und kommunikative Signale der Wertschätzung. „Die Branche pauschal als Umweltsünder hinzustellen, ist falsch und volkswirtschaftlich schlecht.“
Steuererhöhungen
Günther Apfalter, Präsident von Magna Europe, weist auf die ständig steigenden Abgaben der Autofahrer hin. „Jede weitere Steuererhöhung bedeutet eine weitere Schwächung.“ Besitzbezogene Abgaben gehörten gestrichen.
Dass mehrere Autokonzerne angekündigt haben, aus dem Verbrennungsmotor auszusteigen (Jaguar bis 2025, Volvo bis 2030 und GM bis 2035) müsse man relativieren, so Apfalter. Denn dazu würden auch Hybridmotoren zählen, die neben dem Elektroantrieb auch einen Verbrennungsmotor einsetzen.
Für Miba-Chef Peter Mitterbauer hält die „Diffamierung des Automobils junge Menschen von entsprechenden Studien ab“; dies verschärfe den Fachkräftemangel. Und AVL-List-Chef Helmut List hält fest: „Der Verkehr wird noch viele Jahre unter Nutzung fossiler Energie durchgeführt werden.“ Eine zu starke Priorisierung einer einzelnen Technologie könne zu einem volkswirtschaftlichem Schaden führen.
Jakob Schwarz von den Grünen sieht dies anders: „Sollte sich Österreich nicht schnell dem internationalen Trend hin zur Elektromobilität anpassen, stehen bis zu 75.000 Jobs auf dem Spiel.“
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