Autobahnholding Asfinag will 2.800 Ladepunkte für E-Pkw und E-Lkw errichten

Das Gebäude der ASFInAG mit Wartebereich und Blick auf die Landschaft.
In den nächsten fünf Jahren werden 9,1 Milliarden Euro in die Straßensanierung und in den Neubau investiert

Die staatliche Autobahn und Schnellstraßen Finanzierungs AG (Asfinag) hat ein großes Bauprogramm vor sich. „Stabile Erlöse gewährleisten stabile Investitionen. Um das Finanzierungsmodell der Asfinag beneiden uns viele Länder in Europa“, sagte Asfinag-Vorstand Hartwig Hufnagl am Mittwoch anlässlich der Bilanzpräsentation 2022. „Mit unseren Erlösen finanzieren wir ein Bauprogramm aus eigener Kraft.“

Das Programm für die Jahre 2023 bis 2028 umfasst 9,1 Milliarden Euro; rund 60 Prozent davon wird in die Sanierung und Erhaltung von Straßen und Brücken fließen, die restlichen 40 Prozent in den Neubau. Rund 330 Bauvorhaben umfasst das Programm, saniert wird der Arlbergtunnel, die Tauernautobahn und die Aurachbrücke in Oberösterreich. Die drei größten Neubauprojekte sind ein Abschnitt der Mühlviertler Schnellstraße S10 mit Kosten von 334 Millionen Euro, die Donaubrücke Linz A26 mit 245 Millionen Euro und die 28,5 Kilometer lange Strecke auf der Fürstenfeld-Schnellstraße S7 bis zur Staatsgrenze mit 857 Millionen Euro.

Lärmschutz

In die Nachhaltigkeit, die Rastplätze und Multimodalität investiert die Autobahnholding 1,3 Milliarden Euro. Für den Lärmschutz mit rund 100 Projekten werden bis zu 500 Millionen Euro verwendet und 200 Millionen Euro in den Ausbau der Ladeinfrastruktur für die E-Mobilität.

Bestehende und neue Lärmschutzwände werden mit Photovoltaik-Paneelen aufgerüstet, und entlang der Schnellstraße S33 bei Herzogenburg in Niederösterreich wird erstmals eine Lärmschutzwand aus Schilf getestet. Derzeit gibt es auf den Autobahnen 1.400 Kilometer Schutzwände.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Ausbau der Autobahn-Rastplätze. „Wir müssen die Bedürfnisse der Lkw-Fahrer und der Reisenden abdecken und die Rastplätze so konfigurieren, dass es für die Kunden ein Highlight darstellen wird“, sagt Hufnagl. So werden Rastplätze mit Ladestationen für E-Pkw und E-Lkw ausgerüstet. Bisher gibt es alle 62 Kilometer eine Lademöglichkeit; insgesamt sind bisher an 36 Standorten 220 Ladepunkte in Betrieb.

Mauteinnahmen

„Wir wollen das Netz bis 2030 auf 1.500 Ladepunkte für E-Pkw ausbauen und 1.300 Ladepunkte für E-Lkw bis 2035“, sagte Hufnagl.

Im Vorjahr erzielte die Asfinag Einnahmen in Höhe von 2,666 Milliarden Euro, davon entfielen 2,443 Milliarden Euro auf Mauterlöse. Der Rest entfällt auf Ersatzzahlungen von Mautsündern, auf Anteile aus Verkehrsstrafen und auf die Rasthaus-Verpachtungen. Der Überschuss betrug 851 Millionen Euro. Während die Asfinag bei den Jahres- und Kurzzeitvignetten sowie bei der Streckenmaut ein Plus einfahren konnte, stagniert der Mauterlös bei Lkw bei 1,675 Milliarden Euro.

„Die Grundverkehrsfrequenz bei den Lkw ist leicht rückläufig. Es gibt eine Stagnation der Lkw-Fahrleistung bei rund vier Milliarden Kilometern“, sagte Asfinag-Finanzvorstand Josef Fiala. „Die internationalen Transittransporte und Fahrten von Österreich in den ehemaligen Ostblock gehen zurück. Es ist keine Verlagerung auf Landesstraßen ableitbar. Das internationale Geschäft findet auf der Autobahn statt.“

K. Möchel, D. Schreiber

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