Flugsicherung setzt auf Pünktlichkeit

Flugsicherung setzt auf Pünktlichkeit
Der Engpass an Lotsen ist beseitigt - ein neues Flugsicherungs-System um 60 Millionen € wurde angeschafft.

Die staatliche Flugsicherung musste sich in den vergangen Jahren heftige Kritik von Airlines und Passagieren gefallen lassen. Weil zu wenig Fluglotsen im Einsatz waren, kam es in der sommerlichen Hochsaison am Flughafen Wien-Schwechat regelmäßig zu gravierenden Verspätungen. Inzwischen hat die Austro Control (AC) eifrig neue Lotsen ausgebildet, derzeit sind 300 im Einsatz und weitere 40 im Training. „Es wird im Sommer aus diesem Grund keine Flugverspätungen mehr geben“, garantieren die beiden Austro-Control-Chefs Heinz Sommerbauer und Johann Zemsky. Bei den Starts und Landungen in Wien konnte die Pünktlichkeit um 40 Prozent auf eine durchschnittliche Verspätung von einer halben Minute pro Flug verbessert werden.

Die teure Einschulung der Lotsen dauert drei Jahre. Um die Kosten zu reduzieren, wird derzeit über eine EU-weite Flugsicherungsakademie mit einheitlichen Ausbildungskriterien diskutiert. Die gut dotierten Jobs sind sehr begehrt, für 30 Ausbildungsplätze meldeten sich zuletzt 800 Bewerber.

Mit „Top Sky“ installierte die AC heuer eines der weltweit modernsten Flugsicherungssysteme, Kostenpunkt 60 Millionen Euro. Sollte der Flugverkehr wieder zulegen, kann die Kapazität um 20 bis 30 Prozent erhöht werden, ohne neue Mitarbeiter einzustellen. Das System wurde gemeinsam mit den Flugsicherungen von Dänemark, Schweden, Irland und Kroatien entwickelt.

Während die deutsche Flugsicherung heuer ihre Gebühren um elf Prozent erhöht, korrigiert die Austro Control ihre Tarife nicht. Bis 2019 will die AC ihre Verwaltungskosten um 20 Prozent senken, das entspricht 20 bis 30 Jobs weniger.

2012 war nicht nur für die Airlines, sondern auch die die Flugsicherung ein schwieriges Jahr. Im österreichischen Luftraum sank die Zahl der Flugbewegungen um 1,8 Prozent auf 1,14 Millionen, ursprünglich hatten die Airlines ein Plus von zehn Prozent prognostiziert. Seit Jahresbeginn setzt sich das Minus weiter fort. Bereits im Vorjahr wurden bei den Kosten zehn Millionen Euro eingespart. Das Ergebnis reduzierte sich von 11,8 auf 9,5 Millionen Euro.

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