Ausländer-Arbeitslosigkeit steigt massiv
Die fortschreitende Internationalisierung des österreichischen Arbeitsmarktes hinterlässt zunehmend ihre Spuren in der Arbeitslosen-Statistik. Ende April waren knapp 420.000 Menschen auf Job-Suche (siehe hier), darunter bereits 116.792 bzw. 28 Prozent Nicht-Österreicher. Während die Inländer-Arbeitslosigkeit ohne AMS-Schulungsteilnehmer gegenüber dem Vorjahr um 10,9 Prozent stieg, schnellte sie bei den Ausländern um fast 25 Prozent in die Höhe. Zum Vergleich: Die Beschäftigung nahm im Jahresvergleich (aktuellster Stand März) um 5,5 Prozent zu, während sie bei den Inländern stagnierte.
Sozialminister Rudolf Hundstorfer begründet den starken Arbeitslosen-Anstieg mit Verdrängungseffekten. "Hier geraten vor allem ältere und bereits länger in Österreich ansässige Arbeitskräfte durch die Zuwanderung von zumeist gut qualifizierten Personen aus dem EU-Raum zunehmend unter Konkurrenzdruck." Ein Blick auf die Statistik zeigt, dass sich insbesondere der nach wie vor starke Zustrom aus Ungarn, Polen, Rumänien und Bulgarien, aber auch jener aus Nicht-EU-Ländern auswirkt. Die Arbeitslosigkeit unter Drittstaaten-Angehörigen stieg im Jahresabstand um 26,6 Prozent auf rund 56.000.
50 Millionen mehr
Besonders betroffen von der Ausländer-Arbeitslosigkeit ist Wien, wo das AMS jetzt zusätzlich Geld für Sonderprogramme fordert. "So lange die Arbeitslosigkeit so stark steigt, brauchen wir jährlich zumindest 50 Millionen Euro mehr, um sowohl Deutsch-Kurse als auch Basisbildung bis hin zum Lehrabschluss im nötigen Ausmaß anbieten zu können", sagt AMS-Wien-Chefin Petra Draxl. Gut die Hälfte der beim AMS Wien vorgemerkten Arbeitslosen sind nur für Hilfsjobs qualifiziert. Zumindest bei den Deutsch-Kursen dotierte die Regierung zuletzt nach, sodass heuer zumindest 18.000 statt der bisher geplanten 15.000 Plätze angeboten werden können.
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