Ausbau-Rekord bei der Windkraft: Europa hinkt hinterher - China dominiert

Ausbau-Rekord bei der Windkraft: Europa hinkt hinterher - China dominiert
Weltweit wurde die 1 Terawatt-Grenze erreicht. Doch "Windkraft braucht mehr Flächen", in herrscht Handlungsbedarf in Österreich

Das Jahr 2023 war ein Rekordjahr für den weltweiten Ausbau der Windkraft. Mit 116,6 GW an neu installierter Leistung wurden im Vergleich zum Vorjahr 50 Prozent mehr Windkraftwerke errichtet. 

Abner: Fast zwei Drittel des Ausbaus entfielen auf China, Europa bleibt mit 16 Prozent Anteil zweitstärkster Markt, konnte seine Neuinstallationen aber nicht steigern.

Insgesamt überschritt die weltweit installierte Windkraftleistung 2023 den 1-TW-Meilenstein und liegt nun bei 1.021 GW. Windkraft an Land bleibt weiterhin der wichtigste Treiber des Ausbaus, mit einem Anteil von 90,7 Prozent.

Europa hinkt hinterher, Österreichs Branche profitiert

Während andere Märkte deutlich zulegen konnten, ging die Anzahl der Neuinstallationen in Europa im Vergleich zum Vorjahr leicht zurück. "Europa darf hier nicht den Anschluss verlieren", mahnt Stefan Moidl, Geschäftsführer der IG Windkraft. "Länder wie Deutschland haben die von der EU bereitgestellten Handlungsspielräume zur Verbesserung der Genehmigungen bereits genutzt, während Österreich hier noch aktiv werden muss."

Der größte Hebel liegt laut Moidl jetzt bei den Bundesländern, die passende Rahmenbedingungen und insbesondere ausreichende Flächen zur Verfügung stellen müssen. In Österreich konnten 2023 noch 330 MW errichtet werden, im heurigen Jahr werden es nur 125 MW sein.

Trotz des stockenden Ausbaus in Österreich profitiert die heimische Zuliefer- und Dienstleistungsbranche mit ihrem hohen Exportanteil vom starken weltweiten Windkraftausbau.

Windkraft in Österreich braucht aktives Handeln der Länder

Um die hohen Windkraftpotenziale in Österreich nutzen zu können, fehlen noch immer wichtige Rahmenbedingungen. Auf Bundesebene muss das Elektrizitäts-Wirtschafts-Gesetz (ElWG) geeignete Rahmenbedingungen bringen. Erforderlich ist eine Verschränkung von Bund und Ländern bei den Zielsetzungen etwa im Erneuerbaren-Ausbau-Beschleunigungsgesetz.

Die wichtigsten Player sind aber die Bundesländer. "Die Windkraft benötigt in allen Bundesländern mehr Flächen für neue Windparks und zusätzliches Personal für die Genehmigung", so Moidl.

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