Weltweit summierten sich die PV-Module im Jahr 2021 auf etwa 183 Gigawatt. 2022 waren es bereits 252 Gigawatt, und im Vorjahr dürften insgesamt knapp 400 Gigawatt installiert worden sein.
Ganz entgegen der Prognosen der Internationalen Energieagentur, die das weltweite Potenzial bei höchstens 100 Gigawatt sahen.
Österreich auf Kurs
Nicht zuletzt angetrieben durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und einer befürchteten (aber nicht eingetretenen) Energiearmut findet sich auch im heimischen Strommix immer mehr Sonnenstrom: Gestern, Freitag, um 13 Uhr, meldete das Energieministerium einen Wasserkraftanteil von 45,7 Prozent – und einen PV-Anteil von fast 40 Prozent.
Dem zugrunde liegt die enorme Nachfrage bei Dach-PV-Anlagen, Zaun-PV-Anlagen und kleinen Balkonkraftwerken. In Zahlen ausgedrückt heißt das: 2022 gab es in Österreich erstmals einen Zubau von mehr als einem Gigawatt nur im Bereich der Photovoltaik. 2023 wurden mehr als doppelt so viel Leistung installiert – 2,1 Gigawatt nämlich. Dafür stand eine Rekordförderung von rund 600 Millionen Euro zur Verfügung. Die allerdings gibt es nicht mehr – dafür aber ist die Mehrwertsteuer auf PV-Module gestrichen worden. Die kumulierte Leistung aller Module dürfte mit Ende 2023 bei 5,8 Gigawatt liegen.
Die heimische PV-Branche geht nicht davon aus, dass die Ausbauzahlen demnächst einbrechen. Das Niveau dürfte in diesem wie auch im kommenden Jahr gehalten werden. So sei man jedenfalls auf Kurs für das einst kommunizierte ehrgeizige Ausbauziel bis 2030 von 20 Gigawatt.
Dass dennoch bei der Branche keine Jubelstimmung bei der dieswöchigen Jahrestagung des Dachverbandes PV-Austria im Wiener Austria Center aufgekommen war, liegt an den noch ausstehenden Regelungen und vor allem am fehlenden Ausbau der Stromnetze: „Die Grenzen der Physik lassen sich nicht wegreden, es braucht endlich Schwung für den Netzausbau“, sagt Verbandspräsident Herbert Paierl. Die größte Hoffnung wird in den Beschluss des E-Wirtschaftsgesetzes (ElWG) gesetzt, der auch den Netzausbau regelt. Dafür braucht die Regierung aber die Stimmen der SPÖ – deren Energiesprecher Alois Schroll bleibt zurückhaltend.
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