Ausbau der Windkraft bricht 2024 um zwei Drittel ein

Lichtverschmutzung
Die Branchenvertretung IG Windkraft kritisiert fehlende Flächen und langsame Verfahren.

Der Ausbau der Windkraft in Österreich wird sich heuer deutlich verlangsamen. Im gesamten Jahr werden voraussichtlich 24 neue Windräder ans Netz gehen, sagte Stefan Moidl, Geschäftsführer der Branchenvertretung IG Windkraft. Da aber auch laufend alte Anlagen abgebaut und durch neue ersetzt werden, bleiben „netto“ nur 13 neue Anlagen.

Die installierte Leistung steigt dadurch um 104 Megawatt. Das ist ein Drittel des Netto-Zubaus von 60 Anlagen mit insgesamt 304 MW Leistung im Jahr 2023. Moidl, macht für diesen Rückgang nicht die Branche, sondern die „gänzlich ungeeigneten“ Rahmenbedingungen verantwortlich. Er appelliert an die Politik, denn technisch wären die Ausbauziele bis 2030 laut Moidl „relativ problemlos“ erreichbar. Dafür müssten aber 150 neue Windräder pro Jahr errichtet werden.

Die verlorenen, ungenutzten Jahre machen eine Anhebung der Zielwerte auf einen jährlichen Windkraftausbau von 150 Anlagen notwendig.

von Stefan Moidl

IG Windkraft

Damit das gelingt, müssten vor allem die Bundesländer rasch mehr Flächen für die Nutzung mit Windkraftwerken ausweisen. Außerdem will die Branche deutlich schnellere Genehmigungsverfahren.

Am Geld hapert es laut Moidl übrigens nicht: Obwohl viel über Förderungen diskutiert werde, werde der Windkraftausbau effektiv privatwirtschaftlich gestemmt. Die ausständige Marktprämienverordnung würde bei den aktuellen Preisen am Strommarkt lediglich eine Absicherung gewährleisten, damit die Finanzierung der Anlagen über Banken funktioniert.

Windrekord

Österreichweit deckt die Windkraft 12 Prozent des jährlichen Strombedarfs ab. Die Produktion schwankt allerdings stark und ist im Winterhalbjahr ergiebiger als im Sommer. Erstmals wurde am 7. Jänner die Hälfte des Strombedarfs gedeckt. Die Windkraft ergänzt sich insofern gut mit Photovoltaik, die im Sommerhalbjahr deutlich ergiebiger ist. Der Großteil der 1.426 Windräder steht in Niederösterreich (797) und dem Burgenland (491).

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