Aufsichtsrat der OMV verschiebt Entscheidungen

Aufsichtsrat der OMV verschiebt Entscheidungen
Bei einem außerordentlichen Treffen im Oktober soll nun die weitere Strategie geklärt werden.

Die Entscheidungen über die weitere Strategie des teilstaatlichen, heimischen Energiekonzerns sind vorläufig aufgeschoben. Die für Mittwoch und Donnerstag anberaumte Aufsichtsratssitzung wurde vorzeitig abgebrochen und auf ein außerordentliches Treffen im Oktober vertagt. Trotz teils heftiger Diskussionen wurden keine Entscheidungen getroffen. Das Aufsichtsratspräsidium unter ÖIAG-Vorstand Rudolf Kemler soll jetzt konkrete Vorschläge ausarbeiten.

Der Job von OMV-Chef Gerhard Roiss könnte – zumindest vorläufig – gesichert sein. Wie der KURIER berichtete, wollen die Miteigentümer aus Abu Dhabi (24,9 Prozent) Roiss loswerden. Kemler soll dem OMV-Chef bereits angekündigt haben, er wolle mit ihm über eine vorzeitige Vertragsauflösung reden. Auch die Belegschaftsvertreter kritisierten Roiss im Aufsichtsrat scharf. Kapitalvertreter im Aufsichtsrat stellten sich jedoch, berichteten Sitzungsteilnehmer, hinter Roiss.

Nachdem das Gremium die Studie des Beraters McKinsey ausführlich diskutierte, scheint die Auflösung des Bereiches Gasvertrieb als eigene Sparte fix zu sein. Der Abgang von Gas-Vorstand Peter Floren, den Roiss intensiv betrieben hatte, dürfte allerdings weiterhin offen sein. Floren ist der Einzige im Spitzenmanagement des heimischen Öl- und Gaskonzerns, der Roiss Paroli bietet.

Die OMV hat noch ein Vorstandsproblem. Mit dem vorzeitigen Abgang von Jaap Huijskes, zuständig für den wichtigsten Konzernbereich Exploration und Produktion (Öl- und Gasförderung), muss der Aufsichtsrat rasch einen Nachfolger suchen. Das wird nicht einfach und vermutlich auch teuer. Internationale Spitzenleute sind meist längerfristig gebunden und können nicht so rasch wechseln.

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