Aufregung um drohende Abschottung des Strommarkts

Aufregung um drohende Abschottung des Strommarkts
Entkoppelung vom deutschen Strommarkt würde deutlichen Preisanstieg bewirken.

15 Jahre nach der Öffnung des Energiemarktes und der Schaffung einer gemeinsamen Preiszone mit Deutschland droht ein herber Rückschlag. Die Europäische Netzagentur hat nach Überprüfung der Leitungskapazitäten nämlich vorgeschlagen, den österreichischen Strommarkt vom deutschen zu trennen. Die Folge: Der Strompreis würde hierzulande um zehn bis 15 Prozent steigen.

"Das träfe vor allem die Industrie, die derzeit vom tiefen Großhandelsstrompreis profitiert", warnt Oberösterreichs Energielandesrat Rudi Anschober. Das Land fordert, dass die Bundesregierung eine politische Initiative in Brüssel und Berlin startet, um die Teilung der Strommärkte zu verhindern. Denn das industriereiche Oberösterreich wäre von einem Strompreisanstieg besonders betroffen.

Grund der Teilungsdebatte ist das Fehlen einer starken Stromleitung von Nord- nach Süddeutschland, um den vielen, billigen Wind-Strom aus dem Norden zu transportieren. Derzeit fließt dieser Strom über Polen und Tschechien. Deren Netze stoßen aber an Leistungsgrenzen, was die beiden Länder zu teuren Steuerungsmaßnahmen zwingt.

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