Auf Kundenfang mit Conchita Wurst

Eingekauft: Conchita Wurst soll eine Kooperation der Bank mit einigen Handelsunternehmen pushen
Das neue "Cashback"-Programm der Bank Austria hat eine prominente Werbeträgerin.

Asiatische Fernsehteams sind bei Pressekonferenzen österreichischer Banken eine Ausnahmeerscheinung. Nicht so am Donnerstag bei einem Termin in der Bank-Austria-Zentrale. Dieser war einem japanischen Sender wichtig genug, um gleich ein ganzes Team nach Wien zu fliegen.

Sie interviewten Bank-Austria-Vorstand Willibald Cernko zu den Initiativen seines Hauses in Sachen Toleranz und Gleichbehandlung. Dabei auffällig ins Bild gerückt – eine Pappfigur von Conchita Wurst. Die Song-Contest-Gewinnerin ist die neue Werbeträgerin der Bank und der eigentliche Grund für den Wien-Trip der Japaner.

„Seit dem Song Contest ist sie auch bei uns berühmt – wir sind extra hergeflogen, weil sie uns ein Interview gibt“, erzählt Naoki Miyakawa von Fuji Television Network. Im Gegensatz zu vielen österreichischen Journalisten wusste er, dass Conchita Wurst auch persönlich zur Pressekonferenz kommt.

Auf Kundenfang mit Conchita Wurst
Pressekonferenz der Bank Austria zu ihrem Vorteilsprogramm "CashBack" mit Vorstandsvorsitzendem Willibald Cernko und Conchita Wurst.
„Außergewöhnlich“ findet auch Banken-Chef Cernko den Termin. „Normal werden hier Bilanzen und Zahlen präsentiert“, sagt er und betont, „wie wichtig es ist, dass es in unserem Land tolerant zugeht“. Conchita Wurst nestelt an ihrem Mantel, wird als Schirmherrin vorgestellt und betont brav, dass sie „auch“ ein Bank-Austria-Konto hat.

Nebenbei bewirbt sie das neue „Cashback“-Programm der Bank. Dabei handelt es sich um eine Kooperation mit aktuell 17 Handelsbetrieben, darunter bauMax, WMF, Meinl am Graben, Holland Blumen oder Douglas. Wer dort künftig mit einer BA-Karte zahlt, bekommt für jeden Kauf nachträglich Geld aufs Konto gutgeschrieben. Cernko schätzt, dass man so 3 bis 10 Euro im Monat sparen kann. „Das hilft, die Spesen runterzubringen“, meint er. Conchita nickt wieder brav. Wenig später stöckelt sie – an ihrer Pappfigur vorbei – aus dem Saal. In ihrem Schlepptau ein Tross Journalisten.

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