Auch Aldi will "ab sofort" kein Plastikgeschirr mehr verkaufen

Aldi in England.
Strohhalme, Einwegbecher, Teller und Besteck sollen auch bei Hofer aus den Regalen verschwinden.

Immer mehr Supermärkte und Diskonter schließen sich dem Kampf gegen die Plastikmüllberge an. Nach Lidl und Rewe kündigte am Donnerstag auch der deutsche Lebensmittelhändler Aldi an, in seinem Angebot künftig auf Geschirr, Strohhalme und Einwegbecher aus Plastik zu verzichten.

Aus für "überflüssige Einweg-Plastikartikel"

Sie sollen "ab sofort" nicht mehr angeboten werden, wie Aldi Nord und Aldi Süd in einer gemeinsamen Erklärung mitteilten. Auch andere "überflüssige Einweg-Plastikartikel" will Aldi Schritt für Schritt auf umweltverträglichere Materialien umstellen oder durch Mehrweglösungen ersetzen, wie der Diskonter mitteilte. Zuvor hatte bereits die Rheinische Post über die Aldi-Pläne berichtet.

Der österreichische Ableger Hofer will bis Ende 2019 Einwegplastikprodukte auslisten. Dadurch sollen jährlich etwa 50 Tonnen Kunststoff eingespart werden.

Ähnliche Schritte hatten in den vergangenen Monaten auch Lidl und Rewe angekündigt. So will Lidl in seine rund 3.200 Filialen bis Ende 2019 Einwegartikel aus Plastik wie Trinkhalme, Einwegbecher, Teller, Besteck und Wattestäbchen mit Plastikschaft komplett auslisten und durch recycelbare Produkte ersetzen. Auch Rewe will bis 2020 sämtliches Plastik-Einweggeschirr aus dem Sortiment streichen. Den Verzicht auf Einweg-Plastikhalme hatte der Lebensmittelhändler bereits im Juli angekündigt.

Schneller als die Politik

Die Einzelhändler agieren damit schneller als die Politik. Die EU-Staaten und das Europaparlament hatten sich erst am Mittwochmorgen in Brüssel auf ein Verbot von Wegwerfprodukten aus Kunststoff geeinigt, das aber voraussichtlich erst in etwa zwei Jahren in Kraft treten soll.

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