AUA noch nicht auf Flughöhe

AUA noch nicht auf Flughöhe
Operativer Gewinn, aber Ergebnis muss weiter gesteigert werden. Expansion auf Langstrecke.

Die für Vorstände nicht ungefährliche Frage, ob die Airline endlich nachhaltig saniert ist, beantwortet Jaan Albrecht, AUA-Chef und ehemals Flugkapitän in Mexiko, am liebsten in der Pilotensprache.

AUA noch nicht auf Flughöhe
"Vor zwei Jahren war die AUA einer wirtschaftlichen Bruchlandung sehr nahe. Wir konnten durchstarten und sind auf Steigflug, aber die Flughöhe haben wir noch nicht erreicht." Die AUA habe "Seitenwinde meistern können", müsse aber noch solider werden, "um durch Gewitterzonen fliegen zu können".

Erstmals seit sechs Jahren konnte die Lufthansa-Tochter AUA einen operativen Gewinn einfliegen – 25 Millionen Euro nach einem Verlust 2012 von sechs Millionen. Die Kehrtwende wurde vor allem durch Kostenmaßnahmen erreicht. Zwar sind auch die Erlöse leicht gesunken, doch die AUA reduzierte die Kapazitäten und nahm drei Flugzeuge aus dem Verkehr. Sodass sich die Auslastung der Maschinen verbesserte.

Unterm Strich allerdings geht sich für 2013 nur eine schwarze Null aus, ein Bilanzgewinn ist erst für 2015 oder 2016 zu erwarten. Weshalb der operative Gewinn ausgebaut werden muss. Um resistenter gegen künftige Krisen zu werden und um expandieren zu können.

Albrecht und sein Vorstandskollege Karsten Benz wollen das Langstrecken-Netz in Richtung USA und Asien ausbauen. Damit die Flugzeuge im Winter besser ausgelastet sind, stehen touristische Destinationen in der Karibik und im Indischen Ozean auf dem Radar.

Auf der Mittelstrecke sind Investitionen von 500 Millionen Euro in der Warteschleife. Heuer muss geklärt werden, ob die 21 100-Sitze großen Fokker-Jets durch größere Airbus-Maschinen oder durch kleinere Dash-Flugzeuge ersetzt werden. Die halbe Milliarde Euro muss die AUA alleine stemmen.

Bei den Ticketpreisen sieht Benz die Talsohle noch nicht erreicht. Der Wettbewerb durch die Golf-Airlines und die Low-Cost-Carrier in Europa sorge für weiter sinkende Ticketpreise, die AUA versuche mit Red Tickets dagegen zu halten.

Damoklesschwert

Die AUA-Chefs sind zuversichtlich, den neuen Bord-Kollektivvertrag bis 31. Mai abzuschließen. Man verhandle täglich, die Differenzen mit dem Betriebsrat seien ausgeräumt. Die Belegschaftsvertreter jedoch hatten vor Kurzem Gegenteiliges berichtet. Der Betriebsübergang auf die kostengünstigere Tochter Tyrolean hängt noch beim Höchstgericht. Um auf Steigflug zu bleiben, brauche die AUA Rechtssicherheit, betont Albrecht.

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