AUA landet ab nächstem Jahr wieder in Tokio und Kapstadt

Wirtschaft von innen: Nervenschlacht bei der AUA
Die AUA hat ab 2018 eine weitere 777 im Einsatz und baut die Langstecke um zehn Prozent aus.

Nach einem kurzen Zwischenstopp landet die AUA wieder in Tokio. Ab dem 15. Mai 2018 nimmt sie die Strecke wieder in den Flugplan auf – und zwar täglich außer Donnerstag und Samstag.

"Die Rahmenbedingungen in Japan haben sich verbessert, die Währung hat gegenüber dem Euro um knapp 20 Prozent aufgeholt", argumentiert Andreas Otto, Chief Commercial Officer der Austrian Airlines. Tokio sei nicht nur bei den Geschäftsreisenden im Aufwind, sondern auch bei Touristen angesagt. Dennoch hat die Euphorie der AUA-Manager vorerst Grenzen. Die erst im September 2016 eingestellte Tokio-Verbindung, mit der die Airline zuletzt Millionen verbrannt hat, wird zunächst nur im Sommerflugplan angeflogen. Ab Herbst setzen die Strecken-Macher auf die Winterdestination Kapstadt – und zwar zwei Mal wöchentlich (dienstags und samstags), startend mit 27. Oktober 2018.

Möglich macht die neuen Verbindungen eine zusätzliche Boeing 777, die die AUA-Mutter Lufthansa erst vorige Woche genehmigt hat. In dieser Großraummaschine haben rund 300 Passagiere Platz. Für den Betrieb werden etwa 150 zusätzliche Mitarbeiter benötigt, die vor allem aus den Regionalflotten des Konzerns rekrutiert werden. Probleme bei der Besetzung der Stellen wird es jedenfalls nicht geben, sagt Otto. Schließlich sei die Langstrecke unter den Mitarbeitern traditionell beliebt.

Durch die neue Maschine baut die AUA ihr Langstreckenangebot um zehn Prozent aus und wächst so weiterhin deutlich über dem Markt. Für einen Schub nach vorne hat zuletzt auch die Übernahme von fünf Airbus A320 der Air Berlin gesorgt, die die AUA samt Besatzung im Leasing übernommen hat. Otto: "Wir haben derzeit Wachstumszahlen, wie sie die AUA schon lange nicht mehr gesehen hat."

Tarifstreit

Dennoch ist nicht alles eitel Wonne. Zwischen Belegschaft und Management schwelt einmal mehr ein Tarifkonflikt. Eine Betriebsversammlung Ende Juni hat zu 29 Flugausfällen geführt und das Unternehmen laut Otto "rund eine halbe Million Euro gekostet". Er hofft jetzt auf "professionelle Tarifverhandlungen, die nicht auf dem Rücken der Kunden und Mitarbeiter ausgetragen werden". Otto: "Auf einen erhitzten, ritualisierten Showdown legen wir keinen Wert."

Wien kann aus seiner Sicht nicht 1:1 mit Standorten wie Zürich oder Frankfurt verglichen werden. In Wien heben hauptsächlich Touristen ab, in den beiden anderen Städten sei der Anteil von Business-Kunden deutlich höher – und damit auch die Margen für die Airline.

Profite fliegt die AUA übrigens traditionell von Juni bis September ein. "Mit dem Geld müssen wir dann das ganze Jahr durchkommen." Das angepeilte Ziel von 100 Millionen Euro Gewinn im Gesamtjahr ist noch in weiter Ferne, der Sommer läuft laut Otto aber gut an.

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