AUA-Betriebsversammlung: Längere Wartezeiten

AUA-Betriebsversammlung: Längere Wartezeiten
Betriebsversammlung des fliegenden Personals: "Werden Dumpinglöhnen nicht tatenlos zusehen". Längere Wartezeiten für Passagiere am Mittwoch möglich.

Bei den seit Anfang Oktober bei den Austrian Airlines (AUA) laufenden Kollektivvertragsverhandlungen wird die Gewerkschaft nach eigenen Angaben "sicherlich nicht davor zurückschrecken, den Druck, sollte es nötig sein, noch deutlich zu erhöhen". Auch weitere gewerkschaftliche Maßnahmen seien in den kommenden Wochen möglich, hieß es einen Tag vor einer Betriebsversammlung zum KV-Thema am Mittwoch.

Beginn um 9 Uhr

Durch die Betriebsversammlung, die um 9 Uhr am Flughafen Wien beginnt, könnte es zu Wartezeiten und außertourlichen Verzögerungen für die Passagiere kommen, wofür man alle Fluggäste um Verständnis bitte, erklärte Johannes Schwarcz, Vorsitzender des Fachbereichs Luftfahrt in der Gewerkschaft vida, am Dienstag in einer Aussendung.

Man werde "sicher nicht tatenlos zusehen, wenn die qualitativ hochwertige Arbeit, die die Beschäftigten leisten, zu Dumpinglöhnen verschleudert" werde - gleichzeitig plane das Unternehmen, die Freizeit der Beschäftigten einzuschränken, so Schwarcz. Sollten sich die Kollegen der Lufthansa-Tochter für eine große Personalbefragung aussprechen bzw. Anträge in diese Richtung einbringen, so würden die KV-Verhandlungen "noch deutlich länger pausieren" als nur bis zum Ende der Betriebsversammlung, droht der Gewerkschafter an.

4.000 Betroffene

AUA-Betriebsversammlung: Längere Wartezeiten
Zum Abflug bereit: Schon jetzt gehen 80 Piloten und 170 Flugbegleiter, bis nächste Woche könnten es noch mehr werden.

Verhandelt wird für die rund 4.000 Beschäftigten des fliegenden Personals. Aus Sicht von Schwarz ist es angesichts ständig steigender Passagierzahlen der Austrian "längst überfällig, den Beschäftigten ein ordentliches Stück vom Gewinnkuchen zu geben". Bei der Entlohnung in der Kabine und im Cockpit gebe es "noch viel Luft nach oben". Die Belegschaft habe kein Verständnis dafür, dass bei den Mitarbeitern permanent der Sparstift angesetzt werde und es Auslagerungen gebe, nur um noch weniger zahlen zu müssen.

"Verwundert" zeigte sich Schwarz obendrein über den Verhandlungsstil der Arbeitgeberseite. Kolleginnen und Kollegen erhielten Angebote der Geschäftsführung per Mail zugeschickt bzw. würden dazu immer wieder Zahlen in den Medien auftauchen. "Dieser Stil mag in Deutschland gang und gäbe sein, wir hier in Österreich verwehren uns aufs Allerschärfste dagegen", so der vida-Gewerkschafter.

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