Volle Betten, leere Kassen
Die digitale Angebotslegung ist nicht nur für einen Betrieb sondern auch für dessen unzählige Mitbewerber möglich. Interessenten und Käufer stehen vor einem unübersehbaren Gesamt-Angebot, das sich unwesentlich oder gar nicht voneinander unterscheidet und letztendlich auch den Preis drückt.
Dazu konstatiert der Netzdialog-Referent Alex Jockwer, der für HolidayCheck tief in die Produkt-Welt der Tourismusbranche blickte: "Transparenz rückt immer mehr in den Mittelpunkt der Branche. Gäste wollen vorab wissen, worauf sie sich einlassen. Daher müssen Betriebe ohne Wenn und Aber in der digitalen Welt überzeugen." Verschiedene Statistiken zeigen übereinstimmend, dass Konsumenten im Schnitt "mehr als neun Stunden" im Internet Tourismus-Angebote recherchieren und in der PreSale-Phase verbringen, bevor sie buchen.
Daher sind "schöne Bilder" als Überzeugungsfaktoren und Argumente für eine Buchung zu wenig. Die Kosten-Nutzen-Relation spielt eine eklatant wichtige Rolle, betont Benjamin Buhl, der in Dornbirn auch als Tourismus-Online-Experte in die Gesprächsrunde eingeführt wird. "Gäste müssen das Gefühl haben, dass sie etwas für ihr Geld bekommen. Und Touristiker müssen die Umstände akzeptieren lernen, dass Gäste Kritik äußern und Bewertungen abgeben, die nicht der jeweiligen Selbstwahrnehmung eines Unternehmens entsprechen".
Thomas Kloubert, Leiter Travel des Google-Geschäftszweiges DailyDeal, propagiert im Rahmen der Veranstaltung die auslastungssteigernde Wirkung von Coupons und Gutscheinen. In Neben-Saisonen oder in Phasen, in denen sich Buchungsdellen abzeichnen, sei der Vertrieb von preisreduzierten Angeboten ein Weg um Ausfallsquoten zu minimieren. Kloubert macht aber aufmerksam, dass Couponing "ein und nicht der einzige Vertriebsweg" für Tourismusbetriebe ist.
Karl Schwärzler, der Erfinder von Rent A Village, plädiert für eine nüchterne Herangehensweise. Das Vertriebs- und Marketinginstrument Internet ist ein, durchaus bedeutender Weg in den Markt. "Es ist wichtig, sich mit den Chancen und Herausforderungen des Web auseinandersetzen", erklärt er. Unvernunft und Illusionen kosten Geld, das dann woanders fehlt, gibt er sinngemäß zu verstehen.
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