Verleger-Pläne für neue Presseförderung

Verleger-Pläne für neue Presseförderung
Eine Haushaltsmedienabgabe soll, so der Plan, die Presseförderung neu über 35 Millionen finanzieren.

Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) hat in seinem aktuellen Jahresbericht erstmals Details für eine Reform der Presseförderung vorgelegt. Die "Presseförderung Neu" soll demnach 35 Millionen Euro betragen. Gegenüber dem derzeitigen Modell würde dies einen Mehraufwand von 26,5 Millionen betragen. Zur Finanzierung schlägt der VÖZ eine Haushaltsmedienabgabe vor.

Durch die erzielbaren Mehreinnahmen einer solchen Haushaltsmedienabgabe, die das bestehende System des Programmentgelts in Verbindung mit Rundfunkgebühren ersetzen soll, sei das vorgeschlagene Modell der Presseförderung Neu "ohne Einbußen für den Rundfunk und ohne zusätzliche Belastungen für den einzelnen GIS-Zahler zu finanzieren", heißt es im VÖZ-Bericht.

Die Verleger schlagen fünf Töpfe vor: 4 Mio. Euro für die Förderung qualitätsfördernder Maßnahmen, 13 Mio. für eine sogenannte Vielfaltsförderung, 6 Mio. für Bildungsförderung, 4 Mio. zur Förderung der Lese- und Medienkompetenz und 8 Mio. Euro Digitalpresseförderung.

Fünf Töpfe

Mit dem Topf "Förderung qualitätsfördernder Maßnahmen" soll laut VÖZ die Produktion hochwertiger und unabhängiger journalistischer Inhalte unterstützt werden: Lehrredaktionen, Auslandskorrespondenten, Investitionen in das Kuratorium für Journalistenausbildung, sonstige Aus- und Fortbildungsveranstaltungen sowie die Unterstützung von Presseclubs werden genannt.

Die viel gescholtene Vertriebsförderung soll nach dem VÖZ-Konzept zu einer "Vielfaltsförderung" weiterentwickelt werden und zielt auf "gedruckte Zeitungen und Magazine, welche vorwiegend der allgemeinen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Information und Meinungsbildung dienen." Die Förderung soll auf Kaufzeitungen beschränkt bleiben, "da primär oder ausschließlich durch Anzeigen finanzierte Presseerzeugnisse einen wesentlich geringeren Beitrag zur Meinungs- und Medienvielfalt leisten."

Bildungsförderung

Als neuen Bereich schlägt der Zeitungsverband eine "Bildungsförderung" vor. Aus diesem Topf soll in Projekte zur vertiefenden hochwertigen journalistischen Aufbereitung von Themen aus den Bereichen Gesellschaft & Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Gesundheit und Sport, Österreichische und Europäische Geschichte oder Soziales, Generationen, Religion, Brauchtum investiert werden.

Aus dem Topf der "Lese- und Medienkompetenzförderung" sollen 1 Million für die Pädagogikeinrichtung "Zeitung in der Schule" und 3 Mio. Euro für die Zurverfügungstellung von kostenfreien Abonnements an Schulen aufgewendet werden, heißt es im Vorschlag weiter.

Mittels "Digitalpresseförderung" sollen schließlich Digital-Projekte unterstützt werden. Aufgrund starker öffentlich-rechtlicher Online-Portale sei die Etablierung wirtschaftlich tragfähiger Dienste von hochwertigen privaten digitalen journalistischen Angeboten derzeit nicht möglich. Die Förderung von innovativen Projekten im digitalen Bereich soll deshalb die Vielfalt der digitalen Angebote steigern, so die Verleger.

Die Vorschläge des VÖZ sind Grundlage für die derzeit laufenden Verhandlungen in kleineren Arbeitsgruppen.

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