Verlagshäuser sind derzeit schwer zu bewerten

Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzend der Bertelsmann SE & Co. KGaA: "In den vergangenen Wochen stärkten wir mit der Komplettübernahme von BMG und der Akquisition des Finanzdienstleisters Gothia gleich zwei Wachstumsplattformen." (c: bertelsmann)
deZwei Gründe nennt Bertelsmann-Vorstandsvorsitzender Thomas Rabe für das Scheitern der Übernahme des 25,1-Prozent-Anteils der Familie Jahr am Magazin-Konzern Gruner+Jahr in diesem Herbst. Es seit "zurzeit ausgesprochen schwierig, ein Verlagshaus zu bewerten, bei dem man nicht weiß, ob sein Ergebnis-Rückgang temporär oder von Dauer ist", erklärt er gegenüber dem manager magazin. Weiters seien Indiskretionen mitentscheidende Faktoren für den geplanten Transaktionsabschluß geworden, fügt er hinzu.

"Solche Indiskretionen stellen einen Bruch von Vereinbarungen und von Vertrauen dar", erklärt Rabe wie er die im August 2012 erfolgten Veröffentlichungen aus den Gesprächen zwischen Bertelsmann und den Verhandlungsführenden auf der Seite der Familie Jahr bewerte.

"Management-Versäumnisse" macht der Bertelsmann-CEO für die wirtschaftliche Situation von Gruner+Jahr, die in der Einstellung der Financial Times Deutschland gipfelte, geltend. "Vielleicht war es ein Fehler, dass wir zu lange in den Ausbau traditioneller Printgeschäfte und zu wenig in den digitalen Umbau investiert haben. Vielleicht haben wir auch das Portfolio-Management nicht intensiv genug betrieben", kehrt Rabe vor der eigenen Türe.

Symptomatisch für das zuvor Skizzierte ist, dass Gruner+Jahr keinen Sitz mehr im Bertelsmann-Konzernvorstand haben werde, da es die Konzern-Führung als "nicht zwingend" erachte, dass "jede Division im Vorstand vertreten" sei.

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