Twitter sucht seine Zukunft im Nachrichten-Geschäft
Facebook ist insbesondere für Freundschaftspflege geeignet, Instagram für Essens- und andere schöne Fotos, Google+ für ansprechend gestaltete Information: Im Überangebot an Sozialmedien-Plattformen und angesichts allzu leicht schwindenden Engagements der Nutzer suchen sich die einzelnen Anbieter zunehmend klarere Nischen.
Twitter, wiederum, ist für Nachrichten da. Beim Kurznachrichtendienst (hier muss jeder Gedanke in 140 Zeichen passen) trifft sich einerseits die Medienbranche zum Austausch (oftmals heißt das: zum öffentlichen Streit). Und Twitter ist andererseits wegen seiner Schnelligkeit und Häppchen-Orientierung ein idealer Informationskanal, auch für das Publikum. Hier kann man renommierten Journalisten folgen, die ihre Artikel verbreiten, hier kann man Information aus erster Hand bekommen und Storys beim Entstehen zusehen. Das zieht nun eine Neuorientierung bei Twitter nach sich, die die Medienbranche hellhörig macht: Twitter will zum Nachrichtenunternehmen werden und sucht per (natürlich auf Twitter verbreitetem) Jobangebot einen Nachrichtenchef. Der soll Strategien entwickeln, damit Twitter für die Redaktionen unverzichtbar wird. Und dafür sorgen, dass noch mehr hochwertiger journalistischer Inhalt via Twitter verbreitet wird.
Wandel
Damit sitzt der Nachrichten-Chef-Twitterer an einer spannenden Stelle in der sich wandelnden Medienbranche, die weitgehend und anhaltend ratlos ist, wie online mit Nachrichten nachhaltig Geld verdient werden soll. Er soll Journalisten zum Twittern bewegen, Kooperationen mit Medienhäusern eingehen und überlegen, welche Rolle Twitter im Nachrichtenbusiness einnehmen kann.
Twitter hat im Medienumfeld Erfolge vorzuweisen: Wie viele Menschen sich zu einer TV-Sendung auf Twitter äußern, fließt mittlerweile in Quotenberechnungen ein. Und längst ist Twitter primärer Nachrichtenverteiler für viele geworden.
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