Schicksalsstunden für den Stadl

Francine Jordi und Alexander Mazza beim zweiten Versuch
Silvestershow in Linz (20.15 Uhr, ORF 2) entscheidet über die Zukunft der Traditionssendung. "Es kann nicht schlechter werden", meint Heino.

Zehn Mal war der Musikantenstadl bereits in Linz zu Gast. Nach der heutigen Silvester-Stadlshow am Froschberg könnte es für immer "Servus, Pfüat Gott und auf Wiedersehen" für das bekannte Unterhaltungsformat heißen. Denn der Stadl ist in der Quoten-Krise, spätestens seit der ersten Sendung mit dem neuen Moderatoren-Duo Francine Jordi und Alexander Mazza (siehe rechts).

Übertriebene Heiterkeit herrscht dann auch nicht auf der Seitenblicke-Party im Vorfeld. DJ Superfly steht am Mischpult, für den Hunger gibt’s Deftiges vom Leberkaspepi. Dann mischen sich auch die ersten Stars unters VIP-Volk.

"Ich glaube fast, das wird die letzte Stadlshow", sagt G. G. Anderson, bürgerlicher Name Gerd Grabowski, bei einem Bier. Warum das? "Das ist nur so ein Gefühl. Bei der ersten Sendung mit Francine und Alexander ist auch technisch viel schiefgelaufen, das darf nicht passieren. Man muss eine perfekte Show bieten." Ein Patentrezept dafür hat der Schlagersänger, der in der Silvestershow mit "Nein heißt ja" und einem Hitmedley zu sehen sein wird, nicht. Aber: "Eine Zwangsverjüngung ist Mist. Lasst den Leuten doch Schlager und Volksmusik."

Schicksalsstunden für den Stadl
aus Linz 2015 aus Linz 2015, honorarfrei

Keine Zukunftssorgen macht sich Heino, der neuerdings im Revier der Toten Hosen wildert und in Linz "Tage wie diese" zum Besten geben will. "Für den Stadl kann es momentan nicht schlechter werden, aber er darf jetzt auf keinen Fall sterben. Die neuen Moderatoren brauchen Zeit, die hat Thomas Gottschalk bei ‚Wetten, dass ..?‘ auch gebraucht."

Nun auf jüngere Zielgruppen zu schielen bringe nichts, sagt Heino, denn "die Jungen sind ganz woanders".

Zeitlos

Nicht unbedingt, meinen die Burschen von "Feuerherz". Die deutsche Schlager-Boygroup (u. a. "Verdammt guter Tag") ist einer der jüngsten Acts in der Silvester-Stadlshow. "Unsere Musik ist zeitlos, wir haben Fans aus allen Generationen."

Ob das die Quote rettet? "Letzte Nocht, woa a schware Partie fia mi" gibt DJ Superfly mit Seiler und Speer zu bedenken. Es könnte auch eine "schware Partie" für den Stadl werden.


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Mit dabei bei der (vielleicht letzten) Stadlshow, gesendet live aus Linz, sind Schlager- Urgesteine wie Heino, die Edlseer, das Nockalm Quintett, die Amigos, Saso Avsenik und seine Oberkrainer, Bernhard Brink, Feuerherz, Oesch's die Dritten, Sigrid & Marina, Die Jungen Zillertaler, die Gewinner der „Großen Chance der Chöre“ Piccanto und die Grubertaler.

Der ORF verspricht eine „Silvesterparty der Extraklasse“.

Man wollte den „Musikantenstadl“ fit für die nächste Generation machen. Doch die Premiere misslang. Rund 2,5 Millionen Zuschauer in Deutschland (durchschnittlich 526.000 Zuschauer in Österreich, Marktanteil 22 Prozent) bedeuteten im September bei der neuen „Stadlshow“ in Offenburg das Tief in der Geschichte des Volksmusikklassikers.
Zum Vergleich: Den Abschied von Borg im Juni und damit den letzten „Musikantenstadl“ in bekannter Form ließen sich im Schnitt 673.000 Österreicher nicht entgehen (30 Prozent Marktanteil). Der bisherige Negativrekord in Deutschland war bei 3,79 Millionen Sehern gelegen.
Auch die Kritiken für die Neuauflage waren zum Teil niederschmetternd. „Für wen war das denn gedacht?“, fragte etwa Sueddeutsche.de angesichts einer unausgegorenen Show, mehr gewollter als gekonnter Après-Ski-Stimmung und wenig Zeit zum Schunkeln.
Die Diskussion folgte auf dem Fuß: Nach gerade einmal einer Episode begann die „Stadlshow“ gewaltig zu wackeln. Die Bild-Zeitung verkündete bereits das Aus, was die beteiligten Sender – ORF, ARD, SRF – dementierten. Nun aber wird es ernst: Nach der Silvesterausgabe geht es um die Zukunft des Stadls, die Sender werden in sich gehen. Nicht wenige Fans wünschen sich übrigens Andy Borg zurück.
(ley)

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