ORF liegt wirtschaftlich über Plan

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und der kaufmännische Direktor Richard Grasl (re.)
Budget 2016 wird für ORF auch wegen Fußball-EM "große Herausforderung"

Der ORF liegt nach dem dritten Quartal im Geschäftsjahr 2015 über Plan. Dies teilten ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz und Finanzdirektor Richard Grasl am Mittwoch in einem der APA vorliegenden Begleitbrief zum Quartalsbericht an die Mitglieder des ORF-Stiftungsrats mit. Trotz "schwieriger Rahmenbedingungen" sei man "gut auf Kurs".

Das Ergebnis beträgt nach 9 Monaten in der ORF-Mutter 7,8 Mio. und im Konzern 8,7 Mio. Euro. "Beide Werte überschreiten die Planannahmen deutlich", berichteten die ORF-Manager. "Eine große Herausforderung" stellen laut Wrabetz und Grasl die "aktuellen Abschlussarbeiten für das Budget 2016" dar. Der Werbemarkt zeige sich derzeit "weiter zurückhaltend", die Teilnahme Österreichs an der Fußball-EM sei zwar "sportlich wie programmlich erfreulich, aber natürlich kostenintensiver", so die ORF-Direktoren. Das Jahr 2016 sei darüber hinaus das "letzte Jahr der laufenden Gebührenperiode, das daher naturgemäß budgetär am schwierigsten ist". Dennoch werden der ORF in seinem Budgetansatz 2016 "wieder in den schwarzen Zahlen liegen".

Ausbau ORF-Zentrum

Im Projekt "Medienstandort" schreite unterdessen der Ausbau für das sechsstöckige ORF-Hauptgebäude und die Planung für die weiteren Objekte "zügig" voran. "Die herausragende Entwicklung in diesem Projekt, die Sicherung der Fremdfinanzierung, haben wir ihnen ja schon mitgeteilt. Der ORF konnte 180 Mio. Euro an Fremdmitteln zum großen Teil über eine 30-jährige Laufzeit zu sehr günstigen Konditionen (2,18 % und 2,30 %) am Anleihenmarkt finanzieren. Die Planannahmen bzw. Gremienbeschlüsse dazu wurden damit übertroffen", schreiben die ORF-Direktoren an die ORF-Stiftungsräte.

Funkhaus

Auch über den Verkaufsprozess für das ORF-Funkhaus informierte die Geschäftsführung: "Die Interessentenbekundung soll Mitte November abgeschlossen sein. Entgegen in Medien behaupteter Unwahrheiten beginnt damit erst der Bieterprozess, der im März 2016 abgeschlossen werden soll." Die von den Wiener Grünen ins Spiel gebrachte Bausperre "tangiert diesen Prozess insofern nicht, da mit Bauarbeiten erst im Jahr 2020 nach Auszug der ORF-Redaktionen begonnen werden könnte und auch nicht - wie behauptet - reine Wohnbaunutzung angedacht ist, da wir als Geschäftsführung immer für einen Teil des Funkhauses einen Kulturbetrieb zugesagt haben".

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