ORF-Chef präsentiert neue Führungsstruktur

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ORF-Generaldirektor Wrabetz plant Channel-Chefredakteure und Kreativ- und Info-Heads

ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz präsentierte am Donnerstag weitere Überlegungen für die neue Führungsstruktur. Darin verabschiedet er sich von den zuletzt übliche Positionen des Fernseh- und des Radiodirektors.
Nach den neuen Überlegungen wird die Spitze unter dem Generaldirektor aus einem Kaufmännischen Direktor, einem Technik-Direktor sowie einem Head of Creative (für Unterhaltung, Religion und Wissenschaft) und einem Head of Information bestehen. Dies kommt der Wiedereinführung des Info-Direktors gleich mit all den politischen Wünschen.

Unter dieser Führungsebene werden Channel-Manager institutionalisiert. Jeder Channel (z.B. ORFeins, Ö1) erhält einen eigenen Chefredakteur. Das soll, nach den Worten von Wrabetz, die Binnenpluralität und Meinungsvielfalt gewährleisten und "würde 95 Prozent der Forderungen der Redakteure berücksichtigen". Die Chefredakteure, mit Kernteams ausgestattet, ordern im Wrabetz-Modell bei Fach-Clustern (z. B. Kultur) ihre Beiträge. Damit nimmt die Relevanz der Hauptabteilungen ab. Offen ist auch dann die Zukunft der amtierenden Chefredakteure in TV und Radio. Der bis Sommer befristete Vertrag von Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter wird aber verlängert. "Ich sehe keinen Grund, warum wir Aigelsreiters Vertrag nicht verlängern sollten. Wir brauchen ihn ja", so der ORF-Chef.

Wrabetz strebt nun weitere Gespräche an, "so dass es unabhängig von meiner Person eine Übereinstimmung darüber gibt, dass dieses Modell umgesetzt wird." Diese Struktur sollte nach der nächsten ORF-Chef-Wahl mit 1.1.2017 in Kraft treten.

Kriitische Anmerkungen dazu kamen bereits aus dem Arbeitnehmer-Bereich wie auch von Stiftungsräten. So meinte etwa ÖVP-Vertreter Thomas Zach zeigte sich "nicht überzeugt, dass durchdiese Struktur die Binnenpluralität tatsächlich gestärkt wird. Das könnten starke Sender mit starken Info-Teams."

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