Österreichs Platz in der digitalen Mitte

Österreichs Platz in der digitalen Mitte
Mittlere digitale Leistungsfähigkeit und unterdurchschnittliche Performance attestiert die EU aktuell Österreich.

Die Europäische Kommission veröffentlichte routinemäßig im Rahmen der Digital Agenda For Europe den Digital Economy and Society Index (DESI) 2015. Darin nimmt das Gremium eine Standortbestimmung der Digitalisierung ihrer 28 Mitgliedsländer vor. Österreich ist im DESI 2015 mit einem Gesamtwert von 0,48 auf dem 13. der insgesamt 28 Plätze geführt. Dieser Wert setzt sich aus der Evaluierung der Punkte Connectivity, Human Capital, Use of Internet, Integration of Digital Technology und Digital Public Services zusammen.

Österreichs Platz in der digitalen Mitte
Bei der Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Breitbandverbindungen liegt Österreich unter den besten zehn EU-Ländern. 99 Prozent der Haushalte haben einen Basis-Anschluss und Österreicher müssen nur 1,1 Prozent ihres Einkommens für einen Breitbandanschluss aufwenden. Digital-Technik wird von Bürgern, Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen relativ gut genutzt. 59 Prozent der Internetnutzer nutzen das Online-Banking und 75 Prozent der Verwaltungsformalitäten im Zusammenhang mit wichtigen Ereignissen, wie Geburt eines Kindes, Umzug, etc. können online abgewickelt werden.

Als verbesserungswürdig werden explizit der "elektronische Geschäftsverkehr von kleinen und mittelständischen Unternehmen" - bekanntlich der größte Zahl der Unternehmen im Land - und die Digitalisierung der Gesundheitsdienste genannt.

Ebenso explizit erfolgt die Bewertung des digitalen Österreich: "Österreich gehört zu der Gruppe von Ländern mit mittlerer Leistungsfähigkeit, in der es unterdurchschnittlich abschneidet". Zu dieser Gruppe mittelmäßiger Digital-Performer zählen aber auch unsere deutschen Nachbarn, die auf dem zehnten Platz gereiht sind; mit der Tschechischen Republik ein weiterer Nachbar; das als digitaler Schlüsselmarkt in Europa geltende Großbritannien sowie Belgien, Estland, Frankreich, Irland, Litauen, Luxemburg, Malta, Portugal, und Spanien.

Die DESI-Musterschüler sind Dänemark, Finnland, die Niederlande und Schweden.

Österreich landet im Bereich Konnektivität auf Platz 12. Im Bereich Humanressourcen ebenfalls auf dem zwölften Platz und liegt hier über dem EU-Durchschnitt. Bei den Online-Aktivitäten erreicht Österreich einen Wert von 0,36 - nach 0,32 im Jahr 2014 - und liegt damit unter den 28 EU-Ländern nur auf dem 24. Platz.
Bei der Nutzung von Digitaltechnik durch Unternehmen ist in Österreich ein Anstieg zu verzeichnen. Mit einem Wert von 0,37 liegt Österreich insgesamt über dem Durchschnitt. Auch wenn die Integration der Digitaltechnik durch Unternehmen anscheinend dem EU-Durchschnitt entspricht oder darüber liegt, besteht in bestimmten Bereichen, vor allem bei den kleinen und mittleren Unternehmen, noch Verbesserungsbedarf. In der digitalen Nutzung durch Behörden liegt Österreich auf dem zehnten Platz, was aber auch ein Durchschnittswert ist. Weit hinter dem EU-Durchschnitt ist Österreichs Digitalisierung des Gesundheitswesen.

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