"Lustig haben’s viele nicht gehabt"
Eine wahre „Braunschlag“-Geschichte erzählt am Donnerstag, 24.1., die ORF-Reportagereihe „Am Schauplatz“: Im Kärntnerischen Bad St. Leonard erscheint regelmäßig die Mutter Gottes. Zu vorher festgelegten Terminen, damit Gläubige sich einfinden können – und nur dem italienischen Ex-Polizisten Salvatore Caputa. Peter Resetarits, Präsentator der Reihe, weiß die Szenerie pointiert zu beschreiben: Die Zwiesprache zwischen der Madonna und Caputa sei an dessen regelmäßigem Kopfnicken zu erkennen. Anschließend wanke der Seher erschöpft von dannen, nicht ohne vorher noch ein paar ergriffene Köpfe gesegnet zu haben. . .
Die Amtskirche sieht dieses Treiben skeptisch. Geschäftsleute und Gemeinde sind aufgeschlossener. In einem anlässlich der „Braunschlag“-Ausstrahlung veröffentlichten ORF.at-Artikel wird Simon Mair, Bürgermeister von Bad St. Leonhard, zitiert: „Wir haben den Herrn Caputa ja nicht gerufen. Die Gläubigen sind gekommen und haben gesagt, die Gottesmutter will zu uns nach Bad St. Leonhard. Ich habe es als Christ nicht zusammengebracht, das abzulehnen.“
Der Film von Alfred Schwarzenberger – Ko-Drehbuchautor des Filmhits „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ – zeigt auch die Menschen, die für Caputas Angebot empfänglich sind. „Lustig haben’s viele von denen nicht gehabt“, beschreibt Resetarits die Pilger, „bei vielen ist große Verzweiflung.“ Sorge, dass sie sich weigern könnten, mit dem ORF-Team zu sprechen, waren unbegründet: „Die Menschen sind vor die Kamera geströmt und haben Zeugnis abgelegt.“
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