"Lustig haben’s viele nicht gehabt"

"Am Schauplatz", "Wunder gibt es immer wieder." Die Jungfrau Maria ist 1,65m groß, ungefähr 25 Jahre alt und so schön, dass man sie mit Worten nicht beschreiben kann. Das behauptet zumindest der katholische Seher Salvatore, der sie alle paar Monate am Himmel über der Kärntner Gemeinde Bad St. Leonhard schweben sieht. Hunderte Gläubige sind jedes Mal mit dabei und beten voll Andacht und Verzückung. Und das, obwohl die Amtskirche diese Erscheinung als Humbug betrachtet und sogar vor ihr warnt. Alfred Schwarzenberger hat für seine Reportage "Wunder gibt es immer wieder" eine ganze Reihe von Menschen getroffen, denen die Muttergottes regelmäßig erscheint. Manche beschwören himmlische Schutzengel durch Gebete, andere schneidern Deckchen mit angeblich ungeahnten Heilkräften oder behaupten, Gott fotografiert zu haben.Im Bild: Seher Salvatore Caputa während seiner Marienerscheinung. SENDUNG: ORF2 - DO - 24.01.2013 - 21:05 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Alfred Schwarzenbergers Reportage "Wunder gibt es immer wieder" (21.05 Uhr, ORF 2) erinnert an die ORF-Serie "Baunschlag".

Eine wahre „Braunschlag“-Geschichte erzählt am Donnerstag, 24.1., die ORF-Reportagereihe „Am Schauplatz“: Im Kärntnerischen Bad St. Leonard erscheint regelmäßig die Mutter Gottes. Zu vorher festgelegten Terminen, damit Gläubige sich einfinden können – und nur dem italienischen Ex-Polizisten Salvatore Caputa. Peter Resetarits, Präsentator der Reihe, weiß die Szenerie pointiert zu beschreiben: Die Zwiesprache zwischen der Madonna und Caputa sei an dessen regelmäßigem Kopfnicken zu erkennen. Anschließend wanke der Seher erschöpft von dannen, nicht ohne vorher noch ein paar ergriffene Köpfe gesegnet zu haben. . .

Die Amtskirche sieht dieses Treiben skeptisch. Geschäftsleute und Gemeinde sind aufgeschlossener. In einem anlässlich der „Braunschlag“-Ausstrahlung veröffentlichten ORF.at-Artikel wird Simon Mair, Bürgermeister von Bad St. Leonhard, zitiert: „Wir haben den Herrn Caputa ja nicht gerufen. Die Gläubigen sind gekommen und haben gesagt, die Gottesmutter will zu uns nach Bad St. Leonhard. Ich habe es als Christ nicht zusammengebracht, das abzulehnen.“

Der Film von Alfred Schwarzenberger – Ko-Drehbuchautor des Filmhits „Die unabsichtliche Entführung der Frau Elfriede Ott“ – zeigt auch die Menschen, die für Caputas Angebot empfänglich sind. „Lustig haben’s viele von denen nicht gehabt“, beschreibt Resetarits die Pilger, „bei vielen ist große Verzweiflung.“ Sorge, dass sie sich weigern könnten, mit dem ORF-Team zu sprechen, waren unbegründet: „Die Menschen sind vor die Kamera geströmt und haben Zeugnis abgelegt.“

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