Kinder werden Mütter, ATV hält drauf

Kinder werden Mütter, ATV hält drauf
Der Sender begleitet in der neuen Staffel Jasmin, die mit zwölf Jahren schwanger wurde.

Schon neun Staffeln lang begleitet ATV in der Doku-Soap "Teenager werden Mütter" junge Mütter und Väter in spe auf ihrem steinigen Weg zum Lebensglück. Doch weil die ewige Litanei von Schwangerschaftsproblemen, Schulstress, Beziehungskrisen und zerplatzen Träumen langsam langweilig zu werden droht, bringt der Sender für die Jubiläumsstaffel die jüngste Schwangere in der Geschichte von "Teenager werden Mütter" vor die Kamera.

Jasmin aus Pinkafeld im Burgenland wurde im Alter von zwölf Jahren schwanger. Mittlerweile ist sie 13 Jahre alt und in der 36. Schwangerschaftswoche. Grund für die Schwangerschaft sei laut Jasmin ein gerissenes Kondom. Wurde mit der Teilnahme an der Doku-Soap eine Altersgrenze unterschritten?

Bilder aus dem Kreißsaal

Für das Team von ATV war das junge Alter von Jasmin kein Diskussionsgrund: "Warum sollte man so etwas verschweigen? Passiert es denn etwa nicht, nur weil es im Fernsehen nicht gezeigt wird?“, sagt Christoph Brunnmayr, für den Bereich Unterhaltung zuständiger ATV-Pressesprecher. Bei dem Sender ist man vom Aufklärungseffekt der Sendung überzeugt: "De facto gibt es kein anderes Medium und keinen anderen Sender in Österreich, der Geburten im Rahmen einer Doku-Soap zeigt und auch sogar mit der Kamera in den Kreißsaal reingeht."

Ähnlich sieht das auch Medienwissenschafter Jürgen Grimm, "Teenie-Schwangerschaften sind ein gesellschaftliches Thema. Darum ist es auch legitim, sie im TV zu thematisieren." Die Sendung könne für andere Menschen sogar eine Orientierung sein: "Niemand wird sich die Sendung ansehen und danach sagen: 'Werde ich eben schon mit elf schwanger'".

Der Trailer zur Jubiläumsstaffel:

Emotionale Ausnahmesituationen vs. Aufklärung

Es ist jedoch nicht so, dass ATV in der Sendung in erster Linie darum bemüht ist aufklärerische Arbeit in puncto Teenagerschwangerschaft zu leisten. Vielmehr wird auf emotionale Ausnahmesituationen, schwierige Beziehungskonstellationen und schmerzerfüllte Gesichter bei der Geburt draufgehalten. Auch Grimm räumt ein, dass Reality-Sendungen wie "Teenager werden Mütter" eine Gratwanderung zwischen Sozialvoyeurismus und dem Thematisieren ernsthafter Probleme von Teenie-Müttern sind. Für das Publikum sei die Sendung unproblematisch, negative Auswirkungen auf das spätere Leben der Beteiligten seien aber nicht auszuschließen. Vor allem, wenn die Personen im Fernsehen ins Lächerliche gezogen wurden.

Einwilligung der Mutter notwendig

Für die Dreharbeiten mit Jasmin war die Einwilligung ihrer Mama Sabine notwendig. Für Fans der Serie ist sie keine Unbekannte. Ihr 20-jähriger Sohn Manuel ist ebenfalls Vater in spe und war schon bei der vorhergehenden Staffel von "Teenager werden Mütter" dabei. In der zehnten Staffel wird die Geburt seines Kindes gezeigt. "Auf diese Weise hat sich auch der Kontakt zu Jasmin ergeben", sagt Brunnmayr. "Das Mädchen und ihre Mutter waren sofort hellauf von der Idee begeistert, bei der nächsten Staffel der Doku-Soap mitzumachen."

Für die Teilnahme an der Sendung gäbe es laut Brunnmayr für die Beteiligten eine für "in diesem Bereich übliche Aufwandsentschädigung". Die Mütter sind zudem in der medizinischen Obhut des sendungsbegleitenden Arztes, der auch danach noch für sie zuständig ist. Die Babys bringen die Jungmamas in einer gestellten Privatklinik zu Welt.

Die zehnte Staffel "Teenager werden Mütter" startet am Dienstag, den 19. April, um 20. 15 Uhr auf ATV.

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