Hamlet übt mit der Domina

„Sein oder Nichtsein“: Michael Ostrowski lehrt Ungewöhnliches
Michael Ostrowski geht in der Dienstagnacht auf unterhaltsame Recherche.

So ist durch eine wichtige TV-Preisverleihung ein neues Format entstanden: Regisseur Chris Weisz hatte schon lange eine ernsthafte Glücks-Doku geplant, aber schließlich als „langweilig“ wieder verworfen. Doch dann traf er bei der KURIER-ROMY-Gala 2012 Michael Ostrowski (Weisz wurde für die beste TV-Doku ausgezeichnet) Und das Ergebnis dieser Begegnung kann sich wahrlich sehen lassen.

Genau gesagt, ab 28. Jänner auf dem Sendeplatz „DIE.NACHT“, in neun Folgen auf ORFeins. Wobei die Reportage-Reihe „Herr Ostrowski sucht das Glück“ nicht „ernsthaft“, sondern mit viel Augenzwinkern dokumentiert, in welchen Bereichen sich Menschen auf Glückssuche begeben.

„Bei den Reportagen geht es uns nicht um Sensations-Steigerung“, sagt Ostrowski im Gespräch mit dem KURIER, „sondern wir wollen zeigen, wie das Glück oft in extremen Situationen erlebt wird“. Begeistert ist der „Glücks-Reporter“ von der außergewöhnlichen Teamarbeit für diese Reihe. Denn schon ab der Themenauswahl wurde gemeinsam geplant. Die Ausnahme: „Beim Dreh haben wir keine Vorgaben gehabt, wie sich die jeweilige Situation entwickeln soll“, erzählt Ostrowski, der sich freut, dass er „nix hintrimmen“ musste.

Teils surreal

In jeder Folge gibt es für den Reporter drei verschiedene Gesprächspartner mit drei unterschiedlichen, teils surreal anmutenden Zugangsweisen zur Glückssuche. Aber keiner dieser Partner wird dabei „vorgeführt“ oder lächerlich gemacht. „Ich stell’ doch niemanden bloß“, unterstreicht Ostrowski.

Die erste Folge trägt den Titel „Herr Ostrowski sucht das Glück im Sex“ und wird laut Auskunft des Produzenten Wolfgang Saiko wegen der Thematik nicht auf der zur Reihe erscheinenden DVD vorhanden sein. Sehenswert ist sie aber jedenfalls. Denn Ostrowskis Gesprächs- und Aktionspartner sind, und das ohne Peinlichkeiten: Eine Tantra-Lehrerin, ein „Sex-Entertainer“ und eine Domina, mit welcher der Schauspieler den berühmten Hamlet-Monolog trainiert.

Quotenfrage

Im Gespräch darüber, dass es im ORF erfreulicher Weise Sendereihen wie „Herr Ostrowski auf der Suche nach dem Glück“ gibt, kam zur Sprache, dass man die Qualität einer Produktion nicht an Einschaltquoten messen könne. Ostrowski sagte auch, die Quotenmessung sei bereits realitätsfern, weil viele Menschen nicht vor dem TV-Gerät sitzen, sondern den Computer benützen. Und was ihn selbst betrifft: „Ich kann mein Selbstwertgefühl nicht von Quoten abhängig machen.“

Start der Reihe
Am 28. Jänner startet die aus neun Folgen bestehende, neue Reportage-Reihe „Herr Ostrowski sucht das Glück“ (23.05 Uhr, ORFeins).

Die Themen
Ostrowski recherchiert zu Sex, Esoterik, Einsamkeit, Rausch, Showbusiness und anderem.

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