"Extant": Wundern über das Leben

13 Monate allein im All und doch schwanger: Halle Berry erweist sich als Glücksgriff für die Serie
Science-Fiction oder Familiendrama? Oscarpreisträgerin Halle Berry verbindet in „Extant“ beide Welten. Die ersten drei Folgen ab heute, 21.05 Uhr, auf ORF eins.

Es sind eben andere Zeiten, in denen Molly Woods (Halle Berry) lebt. Als sie ohne weiteres Zutun plötzlich in der 14. Woche schwanger ist, zieht sie die Möglichkeit eines göttlichen Eingriffes erst gar nicht in Erwägung. Nein, die Astronautin Woods ist sich sicher – bei der unbefleckten Empfängnis muss es sich um eine Verschwörung handeln.

13 Monate lang war sie zuvor auf Einzelmission im Weltall unterwegs. Der einzige Mensch, der ihr dabei begegnete, war ihr verstorbener Exfreund, als albtraumhafte Vision – und vom Anschauen wird man bekanntlich nicht schwanger. Zumindest soviel hat man immer schon gewusst.

"Extant" hat das Grundsetting einer geradezu klassischen Science-Fiction-Serie. In einer undefinierten, aber wohl nicht allzu weit entfernten Zukunft sprechen die Menschen mit hyperintelligenten Computern, sitzen in selbstfahrenden Autos und wagen sich immer weiter in das Weltall vor.

Mehr als Sci-Fi

"Extant": Wundern über das Leben
"Extant", "Der Wiedereinstieg." Dr. Molly Woods hat für die ISEA an einer wissenschaftliche Mission auf einer Weltraumaußenstation gearbeitet. Nach 13 langen Monaten alleine im Alls, ist sie nun wieder mit ihrem Mann John und ihrem Sohn Ethan vereint. Molly muss sich jedoch erst wieder an ihr Leben auf der Erde gewöhnen. Bei ihrer Abschlussuntersuchung stellt ihre Freundin Sam fest, dass Molly schwanger ist. Was jedoch völlig unmöglich ist, da sie die ganze Zeit alleine auf der Mission war.Im Bild: Goran Visnjic (John Woods). SENDUNG: ORF eins - MO - 01.06.2015 - 21:05 UHR. - Veroeffentlichung fuer Pressezwecke honorarfrei ausschliesslich im Zusammenhang mit oben genannter Sendung oder Veranstaltung des ORF bei Urhebernennung. Foto: ORF/Sevenone International/Dale Robinette. Anderweitige Verwendung honorarpflichtig und nur nach schriftlicher Genehmigung der ORF-Fotoredaktion. Copyright: ORF, Wuerzburggasse 30, A-1136 Wien, Tel. +43-(0)1-87878-13606
Genau hier verlässt die von Steven Spielberg koproduzierteCBS-Serie, die in den USA bereits erfolgreich angelaufen ist, jedoch das Genre. Nach ihrer traumatischen Weltraummission muss Woods nämlich erst einmal wieder in ihr altes Leben zurückfinden. Allzu lange war sie von ihrem Mann John (die gute Seele der Serie: der aus "Emergency Room" bekannte Goran Visnjic) und ihrem Sohn Ethan getrennt. Wobei: Ethan ist nicht ihr leiblicher Sohn, das Paar hat erfolglos versucht Kinder zu bekommen. Der Bub ist ein sogenannter "Humanoid". Ein Roboter mit künstlicher Intelligenz, der aussieht, fühlt und denkt wie ein Mensch – oder es zumindest versucht.

Die Frage, was menschliches Leben bedeutet und ab wann man davon sprechen kann, wird dabei von John, der als passionierter Wisschenschaftler für Ethans Schöpfung gesorgt hat, durchaus erfrischend beantwortet: Natürlich ist es sein Sohn. Daran lässt er nie einen Zweifel aufkommen.

Der Rest bleibt ein Geheimnis. Woher kam Mollys Vision? Wieso ist sie nicht die einzige Astronautin der ISEA (International Space Exploration Agency), der Menschen aus ihrer Vergangenheit begegnet sind? Hat vielleicht sogar die ISEA etwas damit zu tun? Und vor allem: Wie kam es zu dieser unbefleckten Empfängnis?

Oscarpreisträgerin Halle Berry gibt sich als selbstbewusste Heldin keinen Illussionen hin und hat 13 Folgen lang Zeit, diesen Fragen auf den Grund zu gehen.

Die Antworten werden zumindest dem Publikum gefallen. "Extant" ist eine gelungene Mischung aus Familiendrama, Mystery und Science-Fiction-Serie. Zum Auftakt zeigt ORFeins die ersten drei Folgen am Stück. Danach immer montags im Doppelpack ab 22.05 Uhr.

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