Google und Printmedien, ein äußerst ungleiches Paar
usFrenemy nennt WPP-Chairman Martin Sorrell die Welt-Werbemaschine Google. Verleger und Printmedien-Betreiber können den Konzern nicht mehr anders als Enemy nennen. Den Grund für diese Bezeichnung liefert die folgende Grafik, die beispielsweise zeigt, dass Zeitungen und Magazine in den USA von Jänner bis Juni 2012 mit Werbung insgesamt weniger verdienen konnten als Google. Hier stehen sich, um einen anderen Blickwinkel zu bemühen, auf der einen Seite mehr als hundert Jahre Medientradition und ein "medialer Emporkömmling" gegenüber. Die folgende Grafik zeigt aber auch zwei kapitale, strategische Fehler von Printmedien: das Internet nicht frühzeitiger ernstgenommen zu haben einerseits und andererseits so lange als möglich Inhalte nicht intensiv genug bewirtschaftet zu haben.
Die Reaktionen der US-Printmedien sind bekannt: den Versuch mit Paid Content die längst verlorenen Werbe- und Vertriebserlöse ansatzweise zu kompensieren. Mittlerweile sind rund 300 US-Zeitungen daran gegangen mit Paywalls einen zusätzlichen Erlösstrom für ihre Inhalte aufzubauen. Damit machen sich durchwegs divergierende und polarisierende Erfahrungen.
Die obenstehende Grafik hat auch den Schönheitsfehler, dass Googles weltweite Werbeerlöse dem US-Printmedien-Werbeumsatz gegenüber gestellt wird. Analytisch sauber ist das nicht. Kompensiert wird dies eventuell dadurch, dass hier ein Unternehmen - Google - einer Armada von Printmedien-Unternehmen gegenüber gestellt wurde.
atmedia.at
Background: atmedia.at - Zeitungs-Paywall-Zahl verdoppelt sich
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