Sex und die Stadt – ohne Glamour

Adam Sackler (Adam Driver, l.) und Hannah Horvath (Lena Dunham, r.) Honorarfrei - nur für diese Sendung bei Nennung ZDF und JOJO WHILDEN
Die Serie machte Lena Dunham rasant zum Star. Auf ZDFneo läuft an diesem Wochenende ein "Girls"-Marathon.

Markenkleidung, Luxusprobleme und mehr oder weniger tiefsinnige Gedanken über Sex und die Stadt – das ist hier alles ganz weit weg.

Die US-Hitserie „Girls“ zeigt, wie es wirklich ist, das Leben in New York für junge Frauen. Und der Sex. Beides ist weit weniger glamourös als bei Carrie Bradshaw und ihren Freundinnen drüben im fernen Manhattan.

In Brookyln, wo Nachwuchsautorin Hannah (Lena Dunham) und ihre Freunde leben, gibt es keine Limousinen, keine Traumjobs, keine Modelmaße und keine Riesen-Apartments. Und keinen Weichzeichner: Sex ist hier schmutzig und ein wenig ungelenk. So, wie eigentlich das ganze Leben.

Die Serie machte Dunham, auf deren Erlebnissen „Girls“ basiert, rasant zur Kultfigur: Endlich, so hieß es, zeigt das Fernsehen die Realität der Generation Praktikum, die nicht mit dem sozialen Status ihrer Eltern mithalten kann.

Verquer

Denn Hannahs Leben ist ein teils humoriges, teils mühsames Dauer-Durchschlängeln. Mit ganz vielen Fehlentscheidungen (das zu einem zufälligen Zusammentreffen der vier Freundinnen in einer Abtreibungsklinik führt). Mit schrägen Typen (was ihr Freund sich alles im Bett wünscht!). Und einem Boss, der Hannah sehr freundlich auf den Hintern greift und gar nicht kapiert, was daran problematisch sein könnte.

Und es macht es auch nicht leichter, die Eltern von weiterer finanzieller Unterstützung zu überzeugen, wenn man vor diesem Gespräch Opium-Tee trinkt.

„Girls“ ist ordentlich verquer, gehörig lustig und auf kleine, ganz normale Art dramatisch. So, wie ihr Star: Dunham ist – für das US-Fernsehen – eine ungewöhnliche Frau, tätowiert und auf überaus sympathische Art linkisch.

Heute und morgen ist „Girls“ nun erstmals im deutschsprachigen Free-TV zu sehen: ZDFneo zeigt jeweils ab 22 Uhr am Samstag und Sonntag fünf Folgen der ersten Staffel auf einmal.

Der Sender entspricht damit den neuen Sehgewohnheiten des jungen TV-Publikums: Serien werden längst in großen Happen und Marathon-Sitzungen konsumiert; das Warten von Woche zu Woche auf neue Folgen ist immer unbeliebter.

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