Ein Lied für Wien gesucht

Eines steht schon fest: Der Künstler bzw. die Band, die Österreich heuer beim Song Contest repräsentiert (die Floskel: "für Österreich zum Song Contest fährt" kann man sich heuer ja sparen), ist ein Newcomer. Aus Hunderten eher wenig bekannten österreichischen Acts kamen ungefähr 50 in die engere Auswahl; 16 davon werden heute Abend dem TV-Publikum präsentiert.

Mitzureden hat es allerdings noch nichts: Backstage begutachtet und kommentieren die Coaches The BossHoss, Anna F. und Nazar die Auftritte: "Ist halt so ein bisschen eine Amy-Winehouse-Kopie", ist da zu hören. Oder: "Nicole hat auch mit Gitarre gewonnen." (Woraufhin Nazar fragt: "Wer ist Nicole?").

Zusätzlich steht ein – den Auftretenden wohlwollend gesonnenes – Mitglied der sogenannten "Fachjury" neben der Bühne und bewertet den Auftritt. Die Jury besteht aus Musikkennern wie Sony-Österreich-Chef Dietmar Lienbacher oder Ö3-DJ Eberhard Forcher und entscheidet am Ende des Abends, welche sechs Kandidaten weiterkommen.

Bzw. entschied: Die Sendung wurde bereits im Herbst aufgezeichnet. Was auch die Sendungsgestaltung erklärt: "Wer singt für Österreich – Die Audition" ist keine reine TV-Show, sondern mischt die Bühnenauftritte mit den diversen Kommentaren. Die teils unerfahrenen Kandidaten sollen in diesem ersten Teil der Vorauswahl beweisen, ob sie überhaupt live singen können bzw. ob sie Publikum in kurzer Zeit für sich einnehmen können. Die präsentierten Songs sind nicht diejenigen, die beim Song Contest gespielt werden sollen.

Zweite Runde

Nächste Woche (27. 2., 20.15 Uhr) spielen die sechs Kandidaten eine Coverversion und eine "Überraschung" – in dieser Sendung soll das Publikum die Möglichkeit haben, sie besser kennenzulernen. In der dritten Sendung erarbeiten sie mit Songwritern/ Produzenten je zwei Songs, die als Song-Contest-Nummern infrage kommen.

Im Live-Finale am 13. März entscheidet sich schließlich, wer für Österreich am Song Contest teilnimmt. Das österreichische TV-Publikum und eine internationale Jury bestimmen gemeinsam, wen sie für geeignet halten.

Österreich ist damit eines der Länder, das am spätestens "abgibt": am 16. März endet die Frist. Knapp die Hälfte der Teilnehmerländer – darunter Italien, Spanien , Frankreich, Tschechien u. a. – hat seine Kandidaten bereits bekannt gegeben. Mit besonderer Spannung erwartet wird Australiens Song-Contest-Beitrag – das Finale am 23. Mai wird dort übrigens an einem Sonntagmorgen live ausgestrahlt.