Deutsche Rundfunkgebühr ist wieder Streitthema

ARD-Vorsitzender Lutz Marmor betont: „Gute Programme kosten Geld“
Die ARD meldet Mehrbedarf von 99 Millionen im Jahr, und rückgestellte Gebührengelder sollen ausbezahlt werden

In Deutschland zahlt seit 2013 jeder Haushalt ein TV-Entgelt; und diese Haushaltsabgabe hat anfangs mehr Geld eingebracht als erwartet. Dieses Zusatzgeld – bis 2016 soll es sich auf 1,59 Milliarden Euro summieren – wurde bisher einbehalten.

Nun mussten die beiden öffentlich-rechtlichen Sender ARD und ZDF ihren Finanzbedarf für die Zeit von 2017 bis 2020 anmelden. Dass sie dabei auf die Auszahlung der gesperrten Milliardenbeträge pochen, war erwartbar.

1,16 Milliarden Euro entfallen auf die ARD, der Rest auf ZDF und Deutschlandradio.

Mehrbedarf

Für erneuten Gebührenstreit sorgt in Deutschland jedoch die Zusatzforderung der ARD, die über die 1,16 Milliarden hinaus noch einen finanziellen Mehrbedarf von 99 Millionen Euro pro Jahr anmeldete.

Insgesamt will der Sender also, wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung vorrechnet, von 2017 bis 2020 rund 400 Millionen Euro mehr pro Jahr. Dabei gehe es nicht auch um die Umstellung in Richtung Digitalradio DAB+ und das digitale terrestrische Fernsehen DVB-T2. Ebenfalls teuer kommt den Sender die Digitalisierung des eigenen Archivs zur "Sicherung des audiovisuellen Erbes".

"Gute Programme kosten Geld, deswegen brauchen wir für die kommende Beitragsperiode ab 2017 einen Ausgleich für Preissteigerungen", erläuterte der ARD-Vorsitzende Lutz Marmor.

Die Forderung nach zusätzlichen Geldern zeuge "von besonderer Geldgier", kommentierte postwendend der Spiegel. Das Verhalten schade "dem Ansehen der ARD weit mehr, als ihr jene 99 Millionen Euro pro Jahr nutzen könnten".

ZDF-Anteil

Das ZDF hat für 2017 bis 2020 keinen Mehrbedarf – aber nur, wenn es seinen Anteil am geparkten Geld ausbezahlt bekommt.

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