Terror in Paris: Auch Asterix trauert
Das Attentat auf Charlie Hebdo, das war ein ein Anschlag auf die Meinungsfreiheit. Tausende Menschen, die noch am Mittwochabend auf die Straßen gingen, traten deshalb für das Recht auf freie Meinungsäußerung ein: Sie forderten Gerechtigkeit und solidarisierten sich mit den Machern von Charlie Hebdo, die ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen mussten (Details zum Attentat hier).
Doch wie geht man mit einer solchen Attacke um, wenn man selbst ein Meinungsmacher ist? KURIER-Karikaturist Michael Pammesberger hat dazu eindeutig Stellung bezogen: "Es darf nicht sein, dass wir aus Angst vor Radikalen gewisse Dinge einfach nicht mehr tun oder sagen", meint er (das ganze Interview lesen Sie hier). Damit spricht Michael Pammesberger auch jenen aus der Seele, die selbst durch ihre kritische Kunst im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Karikaturisten weltweit solidarisierten sich bereits am Mittwoch mit Charlie Hebdo - bewaffnet nur mit ihrem Pinsel.
Reaktionen von Zeichnern und Medien
Am Donnerstag meldete sich der legendäre Asterix-Zeichner Albert Uderzo (87) mit einer berührenden Botschaft aus seinem Ruhestand und verabschiedete sich auf seine eigene Weise von den vier ermordeten Cartoon-Kollegen: In einer via Twitter ohne Worte verbreiteten Zeichnung Uderzos verbeugen sich Asterix und Obelix tief. Sie haben ehrfürchtig ihre Helme abgenommen und halten voller Kummer die Augen geschlossen. Asterix trägt eine Rose. Idefix, der kleine Hund, dreht dem Betrachter geknickt den Kopf zu.
Ein eindeutiges Statement, das im netz vielfach Banksy zugeschrieben wurde, aber eigentlich von der Künstlerin Lucille Clerc stammt:
Die Reaktion des Briten Magnus Shaw:
David Pope, Cartoonist aus Canberra:
Der Niederländer Ruben L. Oppenheimer:
Dave Brown vom Independent hat eine eindeutige Haltung:
Der in London lebende Franzose Jean Jullien:
Der französische Karikaturist Boulet meint, dass Enten - französisch auch für Zeitungen - immer höher fliegen werden als Kugeln:
Klaus Stuttmann vom Berliner Tagesspiegel reagiert mit bitterer Ironie.
Auch der Tagesspiegel bringt Karikaturen auf Seite 1:
Viele Zeitungen räumen für "Je suis Charlie" ihre Titelseiten leer.
Jeden Tag ein Mohammed?
Ein Amateur-Karikaturist fiel mit dem Vorhaben auf, als Reaktion auf das furchtbare Attentat an jedem der verbleibenden 347 Tage des Jahres 2015 eine Zeichnung des Propheten Mohammed anzufertigen. Als erstes zeichnete er ein Bild des Religionsgründers ohne bestimmte Emotion oder komische Verfremdung. "Ich würde Mohammed gerne in faden Alltagssituationen sehen, und nicht als jemanden, der alles in die Luft jagt", kommentierte ein Reddit-User das Ansinnen des unbekannten Künstlers.
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