Hundstorfer unterstützt 6. Urlaubswoche
Sozialminister Rudolf Hundstorfer stimmt sich schon auf den 1. Mai ein und will den Österreichern mehr Freizeit gönnen. Er unterstützt die Forderung der Gewerkschaft nach einer sechsten Urlaubswoche – unabhängig von der Dauer einer Betriebszugehörigkeit. „Ich sehe das positiv, weil in der heutigen Arbeitswelt bei oftmaligem Dienstgeberwechsel immer weniger Arbeitnehmer die sechs Wochen Urlaub überhaupt erreichen“, sagte Hundstorfer im Klub der Wirtschaftspublizisten.
Nach derzeitigem Gesetz erhalten Beschäftigte erst dann eine sechste Urlaubswoche, wenn sie 25 Jahre durchgehend im selben Unternehmen arbeiten. Nur wenige Kollektivverträge sehen günstigere Regelungen vor. Laut AMS dauern 70 Prozent der Arbeitsverhältnisse weniger als fünf Jahre. Arbeitnehmervertreter fordern daher eine Herabsetzung auf zehn oder 15 Jahre oder eine Anrechnung nach 25 Beitragsjahren zur Sozialversicherung, also unabhängig vom Arbeitgeber. Eine Neuregelung wäre auch deshalb günstig, weil allgemein länger gearbeitet werden soll, hofft Hundstorfer auf ein Umdenken des Koalitionspartners nach den Wahlen. Ein erster SP-Vorstoß wurde im Vorjahr abgeschmettert. Die Wirtschaftskammer will lieber das Recht, Urlaubstage auch in Geld auszahlen zu können.
Überstunden
Um die zunehmenden psychischen Erkrankungen einzudämmen, pocht der Sozialminister auf einen Abbau der Überstunden. 700.000 Arbeitnehmer würden regelmäßig 300 Millionen Überstunden pro Jahr leisten. „Davon auch nur zehn Millionen Stunden zu reduzieren brächte schon sehr viel“, so Hundstorfer, der mit kürzeren Arbeitszeiten mehr Jobs schaffen will. Erreicht werden soll dies u. a. durch eine Verteuerung der Überstunden für Unternehmen, was diese freilich ablehnen.
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