Arbeitskräftemangel wird noch 10 bis 15 Jahre anhalten

Arbeitskräftemangel wird noch 10 bis 15 Jahre anhalten
Was die Zukunft der Umsätze betrifft, sagte ein Drittel der befragten Unternehmen, dass die Umsätze heuer steigen werden. Das ergab eine Umfrage des KSV1870.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen ist die Stimmung unter den österreichischen Unternehmen positiv. Jedes Zweite beurteilt die eigene Geschäftslage als „sehr gut“ und „gut“. Das ist das Ergebnis einer Umfrage, die der KSV1870 unter 1.300 Unternehmen durchgeführt hat.

Aber nicht in allen Branchen ist die Lage gleich positiv. „Im Handel ist die Situation weit schlechter, nur 37 Prozent der Unternehmen finden eine „gute“ oder „sehr gute“ Lage vor“, sagt KSV1870-Chef Ricardo-José Vybiral. In der Baubranche ist die Stimmung mit 60 Prozent deutlich besser. „Auf einem Höhenflug bewegt sich die Gastro- und Beherbergungsbranche, sie liegt in der Stimmungslage bei 65 Prozent, das ist fast eine Verdoppelung der positiven Stimmung im Vergleich zum Herbst 2022“, sagt Vybiral.

Gut entwickelt hat sich die Industrie. Bei acht von zehn Unternehmen hat sich der Umsatz verbessert, Zuwächse gibt es auch in der Gastronomie/Beherbergung und der Land- und Forstwirtschaft.

Was die Zukunft der Umsätze betrifft, sagte ein Drittel der befragten Unternehmen, dass die Umsätze heuer steigen werden. Vier von zehn Unternehmen meinen, dass sich die Umsätze auf dem Niveau von 2022 einpendeln werden. Positiv in die Zukunft blicken die Industrie, der Bereich Information-Kommunikation, die Gastronomie und die Land- und Forstwirtschaft. Was die Nachfrage betrifft, so sind 55 Prozent der Unternehmen mit ihr zufrieden. „Spitzenreiter bei der Zufriedenheit ist die Industrie trotz gestiegener Energiepreise, die sich nur bedingt auswirken. Auch die Unterstützungen der Regierung dürften hier wirken“, sagt der KSV1870-Chef.

Negative Einflüsse

Was 2023 betrifft, sprechen Industrie und Dienstleister von einer guten Nachfrage. „Auch in der Gastronomie geht jeder zweite Betrieb von einer höheren Nachfrage aus“, sagte Vybiral. „Indes rechnet der Handel weiter mit sinkender Nachfrage.“ Die wichtigsten negativen Einflüsse auf Unternehmen sind: die steigenden Energiekosten, die Preissteigerungen bei Lieferanten und die Inflation.

„Der Arbeitskräftemangel ist auf Rang fünf gerutscht, auch wenn er ein Brennpunkt ist“, sagt der Experte. „Mehr als die Hälfte der Unternehmen ist davon betroffen. Händeringend nach Arbeitskräften suchen die Industrie und auch die Bauwirtschaft.“ Der Arbeitskräftemangel führt dazu, dass „die bestehenden Mitarbeiter Zusatzleistungen erbringen müssen, dass die Kosten steigen, um Mitarbeiter zu halten und dass Aufträge abgelehnt werden müssen“.

Vybiral: „Der Arbeitskräftemangel wird sich in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren nicht ändern.“

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