Arbeitskräftemangel wird in Zukunft noch heftiger werden

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Nicht die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg verschärften die Lage, sondern die demografische Entwicklung.

Die Unternehmen werden von einem hartnäckigen Arbeitskräftemangel geplagt, und das wird sich nicht so bald ändern. Schuld daran sind weniger die Corona-Pandemie oder der Ukraine-Krieg, sondern die demografische Entwicklung, wie Hanno Lorenz und Dénes Kucsera vom Wirtschaftsforschungsinstitut Agenda Austria in Rahmen einer Studie herausgefunden haben.

Angespannte Lage

„Der österreichische Arbeitsmarkt ist sehr angespannt, es sind so viele Stellen wie noch nie frei“, sagt Kucsera. Habe es früher 20 bis 40 Tage gedauert, bis ein Unternehmen einen neuen Mitarbeiter gefunden hat, so sind es derzeit 40 bis 60 Tage.

Ein Viertel der Unternehmen beklage, dass sie wegen des Arbeitskräftemangels nicht normal wirtschaften könnten. Die Situation ist von Branche zu Branche verschieden, im Einzelhandel gibt es mehr Arbeitslose als Stellen, in technischen Berufen ist das genau umgekehrt.

Die fehlenden Stellen in Mangelberufen haben sich in den vergangenen Jahren wegen der demografischen Entwicklung verdreifacht. Geburtenstarke Jahrgänge kommen ins Pensionsalter, der Arbeitsmarkt verliert immer mehr Mitarbeiter. Das wird sich auch in den kommenden Jahren nicht ändern. Noch dazu sind wegen der Corona-Pandemie viele Gastarbeiter zurück in ihre Heimatländer gegangen und dortgeblieben, vor allem im Tourismus ist das spürbar.

Mehr Mobilität

Lösungen für das aktuelle Probleme gibt es einige, wie Lorenz anführt. Die Menschen sollten später in Pension gehen, außerdem würden viele Frauen Teilzeitberufe ausüben und dadurch viel von ihrer Arbeitskraft und ihrem Know-how verloren gehen.

Durch bessere Kinderbetreuung könnten viele von ihnen Vollzeitstellen annehmen. Auch sollte die Mobilität der Arbeitnehmer gesteigert werden – allerdings mit Rücksicht auf die Zumutbarkeit.

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